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„Entwicklung von Mess-und Berechnungsverfahren zur ... - BMU

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Seite 38 <strong>von</strong> 77 zum Zwischenbericht "Literaturstudie <strong>Mess</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsverfahren</strong> Mobilfunk"<br />

Mesure in Situ" [ANFR/DR-15] hat sich als Referenzmethode für diesbezügliche <strong>Mess</strong>ungen<br />

in Frankreich etabliert.<br />

Der Geltungsbereich des <strong>Mess</strong>protokolls erstreckt sich auf ortsfeste Sendeanlagen unter<br />

spezieller Berücksichtigung des Mobilfunks, R<strong>und</strong>funks <strong>und</strong> unabhängiger Netze. Ziel ist der<br />

Vergleich der Immissionen mit den Grenzwerten der Europäischen Ratsempfehlung. Ab dem<br />

reaktiven Nahfeld, d.h. ab Entfernungen <strong>von</strong> ca. einer Wellenlänge <strong>von</strong> der Sendeanlage, ist<br />

die <strong>Mess</strong>ung <strong>von</strong> E oder H hinreichend.<br />

Mögliche <strong>Mess</strong>ungen werden je nach Entfernung <strong>zur</strong> Quelle in drei unterschiedliche Gruppen<br />

eingeteilt:<br />

1. In unmittelbarer Nähe der Quelle (z.B. <strong>zur</strong> Verifikation des Sicherheitsabstandes) sollen<br />

die <strong>Mess</strong>ungen mit einem Breitbandmessgerät mit isotroper Sonde erfolgen; mit einem<br />

Spektrumanalysator ist lediglich nachzukontrollieren, dass der Hauptbeitrag der gemessenen<br />

Immission tatsächlich <strong>von</strong> der Anlage vor Ort stammt. Der Pegel muss aber mindestens<br />

50 % über der Empfindlichkeitsschwelle der Sonde liegen. Schnelle Sondenbewegungen<br />

im Feld sind zu vermeiden.<br />

2. Wird die <strong>Mess</strong>ung in einem weiter <strong>von</strong> der Anlage entfernten Bereich durchgeführt <strong>und</strong><br />

kann die Immission bezüglich ihrer Größe noch <strong>von</strong> der Breitbandsonde aufgelöst werden,<br />

dann hat mit der Breitbandsonde zuerst eine Suche des maximalen Immissionsortes zu erfolgen.<br />

An diesem Ort ist eine Feinmessung mit Spektrumanalysator bzw. <strong>Mess</strong>empfänger<br />

(Effektivwertanzeige!) <strong>und</strong> Empfangsantenne durchzuführen. Hierbei sind alle Immissionen<br />

aufzunehmen, die weniger als 60 dB unter dem Grenzwert liegen. Dazu ist das Spektrum<br />

mit einer passenden Auflösungsbandbreite abzutasten. Die Antenne ist dabei in Senderrichtung<br />

aus<strong>zur</strong>ichten <strong>und</strong> zu drehen; der Spektrumanalysator ist in der Betriebsart<br />

"Maxhold" zu betreiben. Aus den <strong>Mess</strong>werten wird mit den Antennenfaktoren <strong>und</strong> der<br />

Kabeldämpfung die elektrische oder magnetische Feldstärke berechnet. Die Ermittlung<br />

des räumlichen Feldstärkevektors erfolgt entweder über die <strong>Mess</strong>ung mit einer dipolartigen<br />

Antenne in den drei orthogonalen Raumrichtungen <strong>und</strong> anschließender Bildung der<br />

Resultierenden, oder, sofern der Hauptanteil der Immission <strong>von</strong> einer Quelle stammt, unter<br />

der Verwendung <strong>von</strong> Richtantennen nach folgendem Verfahren: Die Antenne wird bezüglich<br />

Richtung <strong>und</strong> Polarisation auf den Sender ausgerichtet. Danach ist ein 360 Horizontalscan<br />

durchzuführen <strong>und</strong> anschließend in der Richtung des Maximum ein Vertikalscan.<br />

Dieses Vorgehen wird an anderen <strong>Mess</strong>punkten wiederholt. Abschließend hat eine<br />

räumliche Mittelung der <strong>Mess</strong>werte über 9 <strong>Mess</strong>punkte zu erfolgen. Dabei sind allerdings<br />

nur diejenigen <strong>Mess</strong>werte zu berücksichtigen, die weniger als 40 dB vom Grenzwert entfernt<br />

sind. Sofern der Mittelwert dicht am Grenzwert ist, muss in der Auswertung nicht<br />

nur der Mittelwert, sondern auch alle 9 Einzelwerte angegeben werden. Die Mittelung soll<br />

vor allem die <strong>Mess</strong>unsicherheit an <strong>Mess</strong>orten, die nicht in der Hauptstrahlrichtung einer<br />

Sendeantenne bzw. innerhalb <strong>von</strong> Gebäuden liegen, minimieren.<br />

3. Ist hingegen die vorhandene Immission kleiner als die Empfindlichkeitsschwelle der<br />

Breitbandsonde, hat die Auswahl der <strong>Mess</strong>punkte nach der vorhandenen Sendertopologie<br />

zu erfolgen, wobei die Erfahrung des <strong>Mess</strong>personals einzubeziehen ist. Die <strong>Mess</strong>ungen<br />

werden mit Spektrumanalysator <strong>und</strong> Empfangsantenne vorgenommen.

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