10.04.2014 Aufrufe

„Entwicklung von Mess-und Berechnungsverfahren zur ... - BMU

„Entwicklung von Mess-und Berechnungsverfahren zur ... - BMU

„Entwicklung von Mess-und Berechnungsverfahren zur ... - BMU

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Seite 63 <strong>von</strong> 187 des Abschlussberichtes "Entwicklung geeigneter <strong>Mess</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsverfahren</strong>"<br />

• Was ist die optimale Anzahl der Punkte innerhalb einer Mittelungsgeometrie? Hierbei<br />

wurden auch Geometrien untersucht, die deutlich feiner gerastert waren als die in<br />

Bild 2.5.14 dargestellten.<br />

• Welche Mittelungsgeometrie ergibt die geringste Abweichung des ermittelten Mittelwertes<br />

vom „wahren“ Mittelwert eines Bewertungsvolumens? Hier wurden größere Raumbereiche<br />

fein abgetastet <strong>und</strong> verschiedene Mittelungsgeometrien durch diese Punktwolke<br />

„hindurchgeschoben“. Dabei wurde auch erfasst, wie groß die Schwankungsbreite ein <strong>und</strong><br />

derselben Mittelungsgeometrie an verschiedenen Positionen innerhalb der Punktwolke<br />

sind. Neben den in Bild 2.5.14 dargestellten Geometrien kamen auch andere Geometrien,<br />

z.B. horizontale <strong>und</strong> vertikale Linien, Ebenen <strong>und</strong> Würfel zum Einsatz.<br />

Bei diesen Untersuchungen wurde festgestellt, dass für ein <strong>und</strong> dasselbe <strong>Mess</strong>volumen die<br />

Mittelwerte sehr stark <strong>von</strong> der verwendeten Mittelungsgeometrie abhängen. Der Gr<strong>und</strong> dafür<br />

ist, dass einige Mittelungsgeometrien ihre Punkte primär in vertikaler Richtung verteilen,<br />

wohingegen andere auch eine relevante horizontale Ausdehnung haben.<br />

Nun ist es jedoch, wie in [BOR 04] gezeigt, sehr vom Expositionsszenario abhängig, wie sich<br />

die Energie in vertikaler Richtung <strong>und</strong> in horizontaler Raumrichtung verteilt. Damit ist eine<br />

Abhängigkeit der „optimalen“ Mittelungsgeometrie vom Expositionsszenario gegeben.<br />

Nicht nur der Mittelwert, sondern auch die Häufigkeitsverteilung der an den Gitterpunkten<br />

der Geometrie erfassten Feldstärken kann sich durch unterschiedliche Geometrien gr<strong>und</strong>legend<br />

verändern, da jede Mittelungsgeometrie quasi jeweils nur einen „Ausschnitt“ aus der<br />

„wahren“ räumlichen Häufigkeitsverteilung in einem ausgedehnten Volumen darstellt. Die<br />

umfangreichen Untersuchungen führen die Autoren <strong>von</strong> [LEH 03] sogar zu der Vermutung,<br />

dass die <strong>Mess</strong>geometrie einen stärkeren Einfluss auf die Häufigkeitsverteilung der Feldstärke<br />

hat als unterschiedliche Expositionsszenarien.<br />

Hinzu kommt, dass praktikable Mittelungsgeometrien in der Punktanzahl begrenzt sein<br />

müssen, um den <strong>Mess</strong>aufwand in vernünftigen Dimensionen zu halten. Insofern müssen<br />

Geometrien gef<strong>und</strong>en werden, die<br />

• eine möglichst geringe Punktzahl aufweisen (keinesfalls mehr als 10) <strong>und</strong><br />

• den menschlichen Körper dennoch ausreichend nachbilden, um der Aussage in<br />

[ICNIRP 98] bezüglich der Mittelung im Körpervolumen nachzukommen.<br />

Beide Forderungen erscheinen nach gegenwärtigem Erkenntnisstand nicht sinnvoll<br />

verknüpfbar. Mit abnehmender Punkteanzahl bzw. reduzierter Maschenweite wird die durch<br />

Fast Fading örtlich kleinskalig schwankende Feldverteilung unterabgetastet, was je nach<br />

Aufbau <strong>und</strong> Lage der vereinfachten Mittelungsgeometrie zu einer deutlichen Abweichung<br />

vom „wahren“ Mittelwert führen kann. Auch diese Abweichung hängt prinzipiell vom<br />

Expositionsszenario ab, d.h. der Fragestellung, ob die <strong>Mess</strong>ungen im Freiraum oder in Räumen,<br />

innerhalb oder außerhalb der Hauptstrahlrichtung, mit oder ohne direkter Sicht <strong>zur</strong><br />

Basisstation usw. stattfinden. Die in [BOR 04] durchgeführten Fast Fading Berechnungen<br />

haben gezeigt, dass je nach Szenario starke Feldstärkeschwankungen mal in der vertikalen<br />

<strong>und</strong> mal in der horizontalen Richtung auftreten. Auf keinen Fall wird es sinnvoll sein, in<br />

Abhängigkeit vom <strong>Mess</strong>ort diesen zuerst zu „klassifizieren“, um dann die optimale Mittelungsgeometrie<br />

festzulegen <strong>und</strong> nach dieser dann punktweise <strong>Mess</strong>ungen durchzuführen. Die

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!