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„Entwicklung von Mess-und Berechnungsverfahren zur ... - BMU

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Seite 6 <strong>von</strong> 187 des Abschlussberichtes "Entwicklung geeigneter <strong>Mess</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsverfahren</strong>"<br />

In diesen synthetisierten Abstrahlcharakteristiken wird somit die Abhängigkeit vom Downtilt,<br />

die Frequenzabhängigkeit <strong>und</strong> der Einfluss der Montageumgebung vereinfacht in einem<br />

Diagramm repräsentiert. Es ist sinnvoll, Softwarepakete zu verwenden, in denen Abstrahlcharakteristiken<br />

direkt eingelesen werden können.<br />

Für die Modellierung der dreidimensionalen Umgebung einer Basisstation ist zu beachten,<br />

dass die notwendigen Geodaten bezüglich der Gebäudegr<strong>und</strong>risse zu einem Großteil in den<br />

Liegenschaftskatastern der Katasterbehörden der Kreise <strong>und</strong> kreisfreien Städte enthalten sind.<br />

Darüber hinaus können diese Daten auch aus Satellitenbildern generiert werden. In diesem<br />

Zusammenhang ist aber als großer Nachteil zu bewerten, dass Informationen bezüglich der<br />

Höhe <strong>von</strong> den einzelnen Gebäuden nicht verfügbar sind. Diese müssen demnach abgeschätzt<br />

werden.<br />

Bezüglich der Parameter der Basisstationen ist festzuhalten, dass nur ein Teil der für eine<br />

Berechnung benötigten Daten der Standortbescheinigung zu entnehmen sind. Deswegen ist<br />

eine Unterstützung der Mobilfunkbetreiber zwingend erforderlich.<br />

Eine detaillierte Modellierung des Immissionsortes erweist sich vor allem bei Innenraumszenarien<br />

als sehr aufwändig. Anhand eines Beispiels konnte jedoch gezeigt werden, dass die<br />

Lage bzw. die Art des Mobiliars sowie eine Bewegung <strong>von</strong> Personen zwar das kleinskalig<br />

örtlich <strong>und</strong> zeitlich schwankende Interferenzbild verändern, die Größe der Immissionsmaxima<br />

aber weitgehend gleich bleibt. Deswegen ist eine detaillierte Nachbildung <strong>von</strong> Innenräumen<br />

entbehrlich.<br />

Alle untersuchten Softwarepakete haben bezüglich dem Einbinden <strong>von</strong> Gebäuden, den<br />

verwendeten Materialien, der Behandlung der Mobilfunkantennen <strong>und</strong> der Darstellung der<br />

Ergebnisse Vor- <strong>und</strong> Nachteile. Es ist deswegen nicht sinnvoll, ein Programm anzugeben,<br />

dass für alle auftretenden Szenarien optimal geeignet <strong>und</strong> darüber hinaus einfach <strong>und</strong> schnell<br />

für „jedermann“ bedienbar ist.<br />

Feldtheoretische Verfahren sind u.a. aufgr<strong>und</strong> des durch den enormen Speicherbedarfs <strong>und</strong><br />

Rechenaufwands begrenzten Simulationsraum als nicht geeignet anzusehen, die Exposition in<br />

der Umgebung <strong>von</strong> Mobilfunkbasisstationen zu berechnen. Der für die hier betrachtete<br />

Aufgabenstellung benötigte Simulationsraum steht bei Hybridverfahren zwar <strong>zur</strong> Verfügung,<br />

aber der hohe Aufwand der Modellierung (z.B. Mobilfunkantenne) <strong>und</strong> das große einzubringende<br />

Know How stellt sehr hohe Anforderungen an den Benutzer. Sie sind deswegen nur für<br />

Benutzer zu empfehlen, die bereits Erfahrung <strong>und</strong> Know How im Umgang mit der numerischen<br />

Feldberechnung aufweisen. Darüber hinaus sind auch prof<strong>und</strong>e Kenntnisse in der<br />

Antennentechnik <strong>von</strong>nöten.<br />

Es hat sich gezeigt, dass die für einen Vergleich zwischen Berechnung <strong>und</strong> <strong>Mess</strong>ung verwendeten<br />

Softwarepakete eine gute Prognose der Immission in Relation zum gemessenen Feldstärkewert<br />

bei einer Konfiguration mit direkter Sicht (LoS) <strong>zur</strong> Mobilfunkantenne liefern.<br />

Wird eine Konfiguration untersucht, in der keine direkte Sicht <strong>zur</strong> sendenden Antenne vorliegt<br />

(nLoS), überschätzt die Methode „reine Freiraumausbreitung“ mit einer Beaufschlagung<br />

<strong>von</strong> 3 dB die Immission deutlich, wobei auf Strahlenoptik basierende Programme eine bessere<br />

Prognose liefern, die tatsächliche Immission aber auch unterschätzen können.

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