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Ingrid - tu als ob - Ingrid Bergman

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Zufälligerweise arbeitete jene junge Schwedin, die sich<br />

eben mit allem, was sie tat, zur Topschauspielerin entwickelte,<br />

in jenem Herbst im selben S<strong>tu</strong>dio wie die ältere Schwedin: die<br />

um zehn Jahre ältere Greta Garbo arbeitete dam<strong>als</strong> an "Two<br />

Faced Woman" (was übrigens ihr letzter Film werden sollte).<br />

<strong>Ingrid</strong> versuchte vergeblich, ein Treffen mit ihrer abgeh<strong>ob</strong>enen,<br />

asozialen Kollegin zu arrangieren, denn die gemeiname<br />

Herkunft und Sprache bedeuteten der Garbo nichts, die alle<br />

freundlichen Vorstösse <strong>Ingrid</strong>s zurückwies.<br />

"Kannst du dir das voirstellen?" fragte sie später, "sie<br />

war erst 35 Jahre alt und eine äusserst hübsche und talentierte<br />

Schauspielerin, und von da an arbeitete sie keinen einzigen<br />

Tag mehr. Kannst du dir all' diese Jahre vorstellen? Du stehst<br />

morgens auf und was <strong>tu</strong>st du den ganzen Tag lang? Wenn du<br />

Kinder und Grosskinder hast, ist das was anderes – aber so<br />

einsam zu sein!" Für sich selbst konnte sich <strong>Ingrid</strong> nicht vorstellen,<br />

nie mehr zu arbeiten – gute oder schlechte Scripts, auf<br />

Bühne oder Leinwand: "Es ist mir egal, welche Rollen ich spiele,<br />

gross oder klein. Solange eine Rolle Sinn macht und ein<br />

menschliches Wesen verkörpert, werde ich es versuchen."<br />

Ihre Direktheit und Offenheit, die ihr völlig fremde Berechnung<br />

und Künstlichkeit schaffe, wie Hollywood-Reporter<br />

schrieben, einen starken Kontrast zur sphinxartigen Zurückgezogenheit<br />

von Greta Garbo, die niemand sehen konnte, wie sie<br />

auf der Stossstange ihres Wagens auf und niedersprang, weil<br />

sich diese an einem andern Wagen verfangen hatte. "Tollstes<br />

Ding, was ich je sah", sagte der S<strong>tu</strong>dio-Polizist, der <strong>Ingrid</strong> zuhilfe<br />

eilte, "erster Filmstar, die ich sah, der es nichts ausmachte,<br />

schmutzige Hände zu kriegen oder die den Andern nicht<br />

anflucht, dessen parkierter Wagen ihr im Wege steht."<br />

Gerade rechtzeitig zu Weihnachten kam Petter in Amerika<br />

an, erschöpft von seiner Reise von Stockholm über Berlin,<br />

Lissabon und dann mit einem por<strong>tu</strong>giesischen Frachter nach<br />

New York, wo ihn <strong>Ingrid</strong> und Pia abholten. Er wollte alle Neuigkeiten<br />

über <strong>Ingrid</strong>s Arbeit hören, wie auch über die Förderung<br />

seiner eigenen Karriere in den USA, wozu er sich an einer me-<br />

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