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Ingrid - tu als ob - Ingrid Bergman

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gel" und "Marnie" präsentierte. Dabei handelte es sich um die<br />

beiden ersten Filme der Schauspielerin nach einer erfolgreichen<br />

Model-Karriere; sie war die willigste Darstellerin, und in<br />

beiden diesen Filmen bot sie eine solide Leis<strong>tu</strong>ng.<br />

Wie <strong>Ingrid</strong>, hatte es auch Tippi Hedren zunächst erfolgreich<br />

geschafft, eine freundschaftliche Nähe zu ihrem Regisseur<br />

zu halten. Aber spätestens während der Produktion von<br />

"Marnie" Ende 1963 wurde klar, dass Hitchcock viel mehr <strong>als</strong><br />

eine freundschafliche Kollegialität wollte, doch Tippi Hedren<br />

widersetzte sich seinen Erwar<strong>tu</strong>ngen. Die seit Jahrzehnten anhaltende<br />

Entsagung führte schliesslich zu einer Eruption, und<br />

Hitchcock beantwortete die höfliche aber bestimmte Zurückweisung<br />

mit offenem Ärger und unstillbarer Bitterkeit; letztlich<br />

schadete er sich selbst damit mehr <strong>als</strong> Tippi Hedren. So verschaffte<br />

ihm <strong>Ingrid</strong>s Besuch, die ihm in Witz und In<strong>tu</strong>ition<br />

ebenbürtig war, eine grosse seelische Erleichterung, denn sie<br />

holte ihn zurück in jene Zeit, <strong>als</strong> er noch wesentlich diskreter<br />

war.<br />

NACH SECHS WOCHEN in Kalifornien wurde "More Stately<br />

Mansions" nach New York verlegt, wo am 31. Okt<strong>ob</strong>er im<br />

Broadhurst-Theater die Premiere stattfand. "Die Schweden<br />

halten alles von der Länge eines O'Neill-Stücks durch", pflegte<br />

<strong>Ingrid</strong> dam<strong>als</strong> zu sagen, "aber die Amerikaner kommen mit<br />

einigen Martinis in<strong>tu</strong>s ins Theater und wollen einfach unterhalten<br />

sein." Im vorliegenden Fall galt das allerdings weder für<br />

das Publikum noch für die Kritiker. "Es leistet der Erinnerung<br />

an O'Neill einen Bärendienst", schrieb der TIMES-Kritiker, und<br />

fügte bei, dass <strong>ob</strong>schon <strong>Ingrid</strong> "<strong>als</strong> Frau so hübsch ist, dass sie<br />

selbst <strong>als</strong> Kunstwerk empfunden wird.....sie merkwürdig unbeholfen<br />

gewirkt hat. Sie setzt ihren natürlichen Charme kräftig<br />

ein und macht aber aus ihrer Rolle weniger, <strong>als</strong> man gehofft<br />

hätte". Seine Kollegen fanden das Stück düster, langweilig und<br />

einschläfernd, aber die meisten äusserten sich netter über <strong>Ingrid</strong>.<br />

Sie brauche keine Nettigkeiten, betonte sie, <strong>als</strong> sie die we-<br />

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