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Ingrid - tu als ob - Ingrid Bergman

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DIESE DETAILS über <strong>Ingrid</strong>s Tour-Programm wären<br />

nicht von Belang, ausser im Zusammenhang mit einem hässlichen<br />

Gerücht, das seit einem Jahrzehnt kursierte – nämlich<br />

dass <strong>Ingrid</strong> sich weigerte, Pia zu treffen, die jetzt S<strong>tu</strong>dentin an<br />

der Universität von Colorado war.<br />

<strong>Ingrid</strong> fühlte genau, dass wenn sie ihre Tochter nach<br />

New York geholt hätte, die Presse sie bei ihrer Ankunft beide<br />

überwältigt hätte und sie (weniger Pia) wohl die Fassung verloren<br />

hätte. Sie wäre glücklich gewesen, während dieses<br />

dreissigstündigen Aufenhalts einige Momente mit ihrer Tochter<br />

allein zu sein, was von den Journalisten unweigerlich <strong>als</strong><br />

trivial oder aber <strong>als</strong> Zeichen des Bruchs zwischen ihnen misinterpretiert<br />

worden wäre. <strong>Ingrid</strong> und Pia hatten einen telefonischen<br />

Kontakt, der aber den sechsjährigen Graben nicht gross<br />

zu überbrücken vermochte.<br />

AUCH FÜR ROBERT ANDERSON, der sich inzwischen<br />

hoffnungslos in sie verliebt hatte, fand <strong>Ingrid</strong> privat keine Zeit<br />

mehr. Sie trafen sich, allerdings nur kurz, an einer Party bei<br />

Irene Selznick vor dem Award-Dinner. In einem Brief, den sie<br />

bei ihrer Abreise von New York auf einer Seite eines kleinen<br />

Taschennotizbuchs geschrieben hatte und der dann später in<br />

Paris spediert wurde, erklärte sie ihre Gefühle über ihre Beziehung,<br />

warum sie ihn veranlasste, sein Leben wieder in die<br />

Hand zu nehmen und warum sie glaubte, dass ein gewisser<br />

Realismus – wie hart das nun auch tönen mochte – den weiteren<br />

Verlauf ihrer Leben bestimmen sollte.<br />

"Lieber B<strong>ob</strong>,<br />

Ich muss dir jetzt schreiben! Das Flugzeug hat eben<br />

abgeh<strong>ob</strong>en. Ich heulte. Ich habe mein Gesicht zum<br />

Fenster gedreht, damit man es nicht sehen konnte. Ich<br />

bin so müde, B<strong>ob</strong>, aber ich war auch sehr gerührt von<br />

den vielen Leuten, die zum Abschied herkamen und<br />

winkten und in der Kälte ausharrten, bis wir starteten.<br />

Es gibt so vieles, wofür ich dankbar bin. Ich musste<br />

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