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Ingrid - tu als ob - Ingrid Bergman

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Das Dritte Reich hatte alles verändert. Juden durften<br />

keine beschäftigt werden, weshalb viele talentierte Autoren,<br />

Regisseure, Schauspieler und Grafiker plötzlich fehlten. Im Juli<br />

1933 wurde ein Dekret erlassen, wonach im deutschen Film<br />

nur deutsche Staatsbürger oder wer deutsche Vefahren nachweisen<br />

konnte, beschäftigt werden durften. Aber schon bald<br />

musste Goebbels das Gesetz in dem Sinne entschärfen, dass<br />

Nicht-Arier dann beschäftigt werden konnten, wenn das im<br />

politischen oder wirtschaftlichen Interesse der S<strong>tu</strong>dios lag. Das<br />

war der Beginn einer ganzen Reihe von Konzessionen, die sogar<br />

der Reichs-Propagandaminister der Filmindustrie gewähren<br />

musste. Mochten die Juden auch für rechtlos erklärt worden<br />

sein, so war doch die Eigengesetzlichkeit eines ganzen Industriezweigs<br />

nicht einfach zu steuern. Bei der UFA wurde das Nazi-Regime<br />

offen kritisiert und die der Produktion auferlegte<br />

Zensur wurde ständig bekämpft. Auch das Knallen der Absätze<br />

und "Heil-Hitler" galten bei der UFA <strong>als</strong> vulgär und wurden geflissentlich<br />

ignoriert. Diese Abkehr von der sonst gängigen Praxis<br />

musste toleriert werden, weil Goebbels & Co. im deutschen<br />

Film viele fähige Leute brauchten.<br />

Ueberdies versuchte sich des Führers Reich der Dienste<br />

einer ganzen Reihe international angesehener Schauspieler zu<br />

versichern - daher auch die äusserst positiven Reaktionen, <strong>als</strong><br />

Tante Mutti und ihr Liebster einem Freund bei der UFA von<br />

ihrer geliebten <strong>Ingrid</strong> (<strong>als</strong> schwedischer Star bekannt) erzählten<br />

und gleich eine private Vorführung eines ihrer schwedischen<br />

Filme in den S<strong>tu</strong>dios arrangierten. "Die Idee, sie unter<br />

Vertrag zu nehmen, entstand, <strong>als</strong> Goebbels und seine Getreuen<br />

ihren ersten Film sahen," berichtete ein schwedischer<br />

Kommentator am 30. November 1937. Noch selten hätten sie<br />

eine derart spontane Schauspielerin gesehen. Ihr Spiel sei so<br />

gut, wie ihre charmante Erscheinung, sagten sie.<br />

<strong>Ingrid</strong>s Arbeit in Schweden wurde jährlich durch einen<br />

einfachen brieflichen Vertrag mit der Svenka Filmindustri geregelt,<br />

doch Petter erkannte, dass die Verhandlungen für einen<br />

deutschen Film sehr sorgfältig geführt werden mussten. So zog<br />

er nach Neujahr 1938 einen alten Freund, den Künstleragenten<br />

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