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Ingrid - tu als ob - Ingrid Bergman

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und wenn er je in's Fieber geriet, dann ausschliesslich für teure<br />

Rennwagen. "Warum verkaufen wir nicht einen davon",<br />

fragte er seine Sekretärin eines Tages. "Sehr gut", kam die<br />

Antwort, "dann können wir die Rechnungen für die andern<br />

bezahlen!"<br />

Langweilig war das Leben nie. "Im Gegensatz zu meinem<br />

grossen leeren Haus in Hollywood", sagte <strong>Ingrid</strong>, "war<br />

meine Wohnung in Rom stets voll von Leuten aus allen Bereichen<br />

des Lebens – Mönche, Schriftsteller, Rennfahrer, Bettler.<br />

Ich habe dabei so viel Wärme und Liebe erfahren, wie es an<br />

meinem Swimmingpool in Hollywood nie möglich gewesen<br />

wäre. Oh, es gab in Italien auch Schwierigkeiten, aber die italienischen<br />

Schwierigkeiten sind auch so viel interessanter."<br />

Über <strong>Ingrid</strong>s Ergebenheit R<strong>ob</strong>erto gegenüber, ihre Betreuung<br />

seiner weitreichenden Interessen und ihre Freude an<br />

den Vergnügungen, die er ihr und R<strong>ob</strong>ertino bot, gab es keinerlei<br />

Zweifel; dennoch gelang es ihrem Mann, "Schwierigkeiten"<br />

zu produzieren. Zusätzlich zu seinem mangelnden Sinn<br />

für Finanzen und seiner chronischen Unfähigkeit sich zu konzentrieren<br />

oder sich zur Arbeit zu zwingen, ging R<strong>ob</strong>erto auch<br />

fast unverantwortbare Risiken ein. Schlampig und unorganisiert,<br />

wie er bei der Arbeit war, gab es ihm auch nichts zu <strong>tu</strong>n,<br />

seinen Ferrari mit 150 Meilen pro S<strong>tu</strong>nde über die Aut<strong>ob</strong>ahn<br />

zu jagen, gleichviel wer neben ihm sass. Und seine sorglose<br />

Unbekümmertheit bezüglich Höflichkeit und Umgangsformen<br />

bescherte seiner Frau öfters erhebliches Ungemach: er lud hin<br />

und wieder zehn oder ein Dutzend Personen zum Abendessen<br />

ein, zu dem er selbst dann nicht erschien, womit er <strong>Ingrid</strong> zur<br />

Gastgeberin für ein Haus voller Fremden machte. "Er war so<br />

italienisch und chaotisch, und ich war so nordisch korrekt."<br />

Sie war methodisch, kam stets vorbereitet zur Arbeit,<br />

hatte perfekte Manieren und war zurückhaltend ohne jede Affektiertheit<br />

, und in ihrer Freizeit liebte sie es, langsam durch<br />

einen Hain oder dem Strand entlang zu wandern. "Ich entspanne<br />

mich bei meiner Familie", sagte <strong>Ingrid</strong>. "R<strong>ob</strong>erto entspannt<br />

sich beim Herumrasen in schnellen Autos. Das ist seine<br />

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