Ingrid - tu als ob - Ingrid Bergman

ununterdrückbaren, ansteckenden Gelächter, nachdem alle im
Set den Scherz erfasst hatten. Sie versetzte die ganze Gesellschaft
damit in eine derartige Hochstimmung, dass es vier weitere
Aufnahmen brauchte, bis die Szene im Kasten war: Wie
sie bei den letzten kritischen Sekunden angelangt waren,
schnarrte wieder jemand mit einem unterdrückten Lacher los,
der nochmals alles ruinierte.
Die Rolle einer warmherzigen, sensibeln Nonne brachte
Ingrids Repertoire von Frauen-Charakteren eine zusätzliche
Erweiterung. Während den vergangenen sechs Jahren im amerikanischen
Film hatte sie Frauen gespielt, die Lehrerinnen,
Freundinnen, Ehefrauen waren ("Intermezzo", "Adam Had Four
Sons", "Rage In Heaven"); eine gefolterte Barmaid ("Dr. Jekill
and Mr. Hyde"); die verwirrte, aber idealistische Geliebte zweier
Männer ("Casablanca"); das brutalisierte Mädchen, das seine
Liebe mitten im politischen Terror findet ("For Whom The
Bell Tolls"); eine unerbittliche Abenteurerin ("Saratoga
Trunk"); das auserkorene Opfer eines mörderischen Diebes
("Gaslight") und eine Psychiaterin, die ihren Geliebten von seinem
Schuldkomplex befreit ("Spellbound"). Schwester Benedict
fügte ihrer Krone einen weiteren unterschiedlichen Edelstein
bei, und später im Jahr – im dritten in Folge – erhielt sie
die Oscar-Nomination als beste Schauspielerin für diese Leistung.
"Überaus heiter ... von strahlender Schönheit ... leuchtend"
– einmal mehr verliessen die Kritiker die ausgetretenen
verbalen Pfade für Ingrid Bergman.
Keine Freude hatte sie allerdings an den romantischen
Fantasien, die – speziell nach dem Anlaufen der "Bells" - um
ihre Person gesponnen wurden. Viele katholische Mütter, welchen
sie begegnete, wollten, dass ihre Töchter wie Schwester
Benedict würden; Nichtkatholiken waren – immer aufgrund der
Umfragen desselben Film-Magazins – einfach hingerissen –
Ingrid Bergman auf der Leinwand, gleich in welcher Rolle, war
schlicht das Vorbild für amerikanische Weiblichkeit. (Haben die
nie gehört, dass Ingrid resolut auf ihrem schwedischen Bürgerrecht
bestand?) Das "LOOK"-Magazin brachte Ingrid auf der
üppigen Farb-Titelseite seiner Ausgabe vom 18. September –
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