Ingrid - tu als ob - Ingrid Bergman

ihm auch weiterhin nie an der Wertschätzung und Gesellschaft
anderer dankbarer Frauen fehlte.
Mit diesem Film machten Ingrids Stern und Aktien bei
den schwedischen Kritikern einen weiteren deutlichen Sprung
nach oben: "Ingrid Bergman ist blendend schön und spielt mit
starker Inspiration", schrieb ein verliebter Journalist als der
Film – ihr fünfter innerhalb Jahresfrist – im Februar 1936 in die
Kinos kam. "Ingrid Bergman ist als Schauspielerin und Frau
reifer geworden, und man kann nicht anders, als vor ihrer
Schönheit und ihrem Talent kapitulieren", fügte ein anderer bei.
Als der Film im Sommer 1936 nach New York kam, wurde Ingrid
erstmals in der amerikanischen Presse erwähnt, und zwar
ebenfalls positiv als absolut Hollywood-taugliche Schauspielerin
(Variety). Der New York Times-Kritiker, der den Film langweilig
fand, pries dennoch ihren natürlichen Charme, der alles zum
Guten wende...Miss Bergman dominiert das Feld."
Dieses Jahr gab es in Amerika keinen neuen Greta Garbo-Film,
und Marlene Dietrichs Karriere hatte in der Folge einer
engen Verbindung mit dem Regisseur Josef von Sternberg einen
spürbaren Dämpfer erhalten. So standen die Menschenschlangen
nun vor den Kassen des Cinéma de Paris, um die
neue schwedische Schönheit zu sehen, "deren Stern so rasend
schnell das skandinavische Filmfirmament erobert hat" – wie
der New York Times-Artikel schloss.
INZWISCHEN, ANFANGS 1936, verband Ingrid Bergman
und Dr. Lindström eine zweijährige inoffizielle Beziehung, die
durch Petters Initiative besiegelt wurde, als Onkel Otto am 12.
März verstarb. "Ich erinnere mich gut, wie aufmerksam Petter
damals zu mir war," sagte Ingrid später,
"Seine Liebenswürdigkeit und Anteilnahme berührten
mich tief. Bald entdeckte ich, dass solches bei ihm
nicht ungewöhnlich war. Er war sehr grosszügig und
stets hilfsbereit. Alt und Jung suchte bei ihm Rat
oder kam einfach, um sich an seiner Schulter auszu-
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