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Ingrid - tu als ob - Ingrid Bergman

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er musste sie noch jemanden ins Vertrauen ziehen. Sie<br />

wandte sich natürlich an Joe Steele, der jetzt wieder in Hollywood<br />

und so loyal wie eh und je war. Gewisse Leute hatten ihr<br />

zur Abtreibung geraten, wie sie Joe im November schrieb,<br />

doch sie hatte das sofort <strong>als</strong> "billigen und armseligen Ausweg"<br />

aus ihrem Dilemma abgelehnt. Tatsächlich hatten einige Geistliche<br />

aus Rossellinis sozialem Umfeld <strong>Ingrid</strong> Freundschaft und<br />

Sympathie bekundet. "Ich lege alles in Gottes Hände, wie sie<br />

mir rieten", sagte sie Joe. "Kein S<strong>tu</strong>rm wird stark genug sein,<br />

um uns wegzufegen."<br />

Sie war indessen ständig Stürmen ausgesetzt – keiner<br />

schrecklicher <strong>als</strong> der von Petter entfesselte, der offensichtlich<br />

durch seine Tochter handelte. Pia schrieb <strong>Ingrid</strong> in einem<br />

Brief, sie könne in der Schule keine Landkarten ansehen, weil<br />

sie nichts von Italien sehen wolle. Dann wollte sie wissen, warum<br />

<strong>Ingrid</strong> das Dubbing des Dialogs in Italien und nicht in Hollywood<br />

mache: "Kein Film hat je so lange gedauert. Es muss<br />

sehr lustig sein dort drüben!" Natürlich erfasste <strong>Ingrid</strong> den<br />

Hintergrund der Sache sofort; ein Kind konnte nicht selbständig<br />

auf diese Ideen kommen.<br />

Ihre Freunde bewunderten stets <strong>Ingrid</strong>s Mut in diesem<br />

unnötigen Kampf um die Loyalität des Kindes; auch ihr Humor<br />

war ihr dabei eine Stütze. "R<strong>ob</strong>erto will einen neuen Film über<br />

San Francesco machen", schrieb sie Joe am 5. Dezember,<br />

"und der Vatikan hat sich sehr hilfsbereit erklärt und ist davon<br />

begeistert. Alle diese heiligen Männer scheinen R<strong>ob</strong>erto <strong>als</strong><br />

ihren Vorzugs-Sünder zu betrachten. Priester gehen bei uns<br />

ein und aus und leisten uns beim Abendessen Gesellschaft.<br />

Mein Ruf <strong>als</strong> Lutheranerin wurde in der Luft zerfetzt!" Und betreffend<br />

"Cholly Knickerbocker", der seine Liebe und Bewunderung<br />

gekabelt hatte – und dann um exklusive Details und ein<br />

Telefoninterview bat ! – sagte <strong>Ingrid</strong>, sie werde ihn bitten,<br />

"zur Hölle zu fahren".<br />

Als die Weihnachtszeit nahte, war <strong>Ingrid</strong> - nun im siebten<br />

Monat – in der Öffentlichkeit immer seltener zu sehen.<br />

Nachdem ihre Gagen von "Stromboli" in Hollywood blockiert<br />

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