Ingrid - tu als ob - Ingrid Bergman

Ende Juli war "Wem die Stunde schlägt" um einige
Wochen im Verzug, weil Cooper (mit Wood in seinem Kielwasser)
gelassen auf die Nachricht wartete, dass "Casablanca"
fertiggestellt und Bergman verfügbar sei. Dann, drei Tage vor
Einstellung dieser Produktion wurde Zorina in De Sylvas Büro
beordert. Cooper und Wood hatten ihm das Ultimatum gestellt,
dass entweder Bergman eingesetzt werde oder sie beide
die Produktion verlassen würden. Zorina fühlte sich für den
Rest ihres Lebens betrogen, wütend auf das, was sie später
als "das von David O. Selznick rücksichtslos konstruierte Ultimatum"
bezeichnete.
Aber das war nicht die Wahrheit, und niemand hatte
den Mut, sie ihr zu gestehen. Das Drehbuch war viel zu lang
und die Probleme damit mehrten sich täglich; sie selbst konnte
nicht genügend Wirkung erzeugen, um den Film an Coopers
Seite voranzubringen; und niemand, wie das LIFE-Magazin es
ungewöhnlich sarkastisch ausdrückte, "konnte sie daran hindern,
sich als Ballett-Primadonna aufzuführen". Hemingway,
der im Hintergrund starken Einfluss ausübte, war nicht überrascht;
schliesslich war Ingrid seine Wahl der ersten Stunde.
Und da rief De Sylva, der es sich nicht leisten konnte,
Cooper, Wood und Hemingways Unterstützung neben all dem
vielen Geld, das er für das Projekt bereits bewilligt hatte, zu
verlieren, Selznick an. Wäre Ingrid bereit, den Grossteil ihrer
Haarpracht abzuschneiden? Am 31. Juli unterbreitete Selznick
Ingrid diese Frage beiläufig. Notfalls würde sie auch ihren Kopf
abschneiden, rief sie aufgeregt. Glücklich, "Casablanca" hinter
sich zu haben, ahnte sie nicht, wie weit grössere Probleme auf
sie zukommen sollten. Auch Selznick zeigte sich ziemlich zufrieden:
er machte mit Paramount einen schnellen, glatten
Deal, wonach ihm für Ingrid $ 150'000 bezahlt wurden (wovon
Ingrid, inklusive Entschädigung für Überzeitarbeit $ 34'895
erhielt).
AM 5. AUGUST KAMEN INGRID UND RUTH ROBERTS in
Sonora, den Ausläufern der Sierra Nevada beim Stanislaus
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