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Ingrid - tu als ob - Ingrid Bergman

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Leute sagen, dass wir in unserem Beruf <strong>als</strong> Schauspieler keine<br />

Kinder haben sollten – wir immer viel zu beschäftigt seien<br />

– natürlich ist da auch etwas Wahres dran. Aber die Behaup<strong>tu</strong>ng,<br />

sie sei nachlässig gewesen, ist absolut lächerlich."<br />

Dass <strong>Ingrid</strong> nicht nach Amerika fuhr, um ihre Tochter<br />

zu sehen – und wäre es nur für einen kurzen Besuch während<br />

den kommenden Jahren gewesen, war nicht nur der Angst vor<br />

einer unangenehmen Si<strong>tu</strong>ation bei der Einreise (eine Ausflucht,<br />

deren Glaubwürdigkeit von Saison zu Saison verblasste)<br />

oder auch nur der Gefahr von negativer Werbung für sie<br />

und Pia zuzuschreiben.<br />

Der einzige Verhinderungsgrund für ein Zusammentreffen<br />

mit ihrer Tochter war R<strong>ob</strong>erto, der <strong>als</strong> ihr Lebenspartner so<br />

s<strong>tu</strong>r und dominant war, wie Petter. "Niemand wird je R<strong>ob</strong>ertos<br />

eisernen und wütenden Willen verstehen", sagte sie später,<br />

"ich war unfähig, gegen seinen Willen wegzufahren." Wäre sie<br />

gegangen, hätte sie bei ihrer Rückkehr eine gewalttätige Szene<br />

erlebt, denn R<strong>ob</strong>erto sagte, er würde einen solchen Besuch<br />

<strong>als</strong> Verrat betrachten, der ihrer Ehe irreparabeln Schaden zufügen<br />

würde. So blieb sie eben, zerrissen zwischen zwei gegensätzlichen<br />

Loyalitätspr<strong>ob</strong>lemen – und versenkte ihren<br />

Kummer in der intensiven Hinwendung zu ihren drei Jungen.<br />

Im Bestreben, keinen Schaden zu riskieren, beugte sie<br />

sich R<strong>ob</strong>ertos Eifersucht so, wie sie Petters gönnerhafte<br />

Herrschsucht akzeptierte. Bei wenigstens einigen Gelegenheiten<br />

während den sieben Jahren, die sie zusammen waren,<br />

wurde R<strong>ob</strong>erto gewalttätig. Er hatte Wutanfälle, sagte sie später,<br />

Episoden, die sie in Angst und Schrecken versetzten. Einmal,<br />

auf dem Höhepunkt seiner Raserei, sprang sie zu ihm<br />

und umarmte ihn, um ihn mit einer unterwürfigen Geste zu<br />

beruhigen – "doch klatsch! warf er mich so hart gegen die<br />

Wand, dass ich hätte zu Bruch gehen können. Ich konnte<br />

nichts machen. Nur in seine Nähe zu kommen, war lebensgefährlich."<br />

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