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Ingrid - tu als ob - Ingrid Bergman

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werden, aber dieser Präzedenzfall im englischen Gesetz – gepriesen<br />

sei sein ungeschriebenes, tolerantes Herz – betrachtete<br />

die Lindström-Scheidung <strong>als</strong> definitiv und die Rossellini-Ehe<br />

<strong>als</strong> ungültig, weil sie vor jener Scheidung geschlossen wurde.<br />

So waren Lars und <strong>Ingrid</strong> rechtmässig verheiratet.<br />

Monat für Monat während des ganzen Jahres 1959 setzte<br />

sich die Sorgerechts-Schlacht um die Kinder durch R<strong>ob</strong>ertos<br />

unverminderte Bitterkeit fort – uncharakteristisch, meinte <strong>Ingrid</strong>,<br />

denn die wahren Verlierer seien ja der Junge und die Mädchen.<br />

R<strong>ob</strong>erto focht weiter und wollte nicht zulassen, dass die<br />

Kinder Choysel oder Dannholmen besuchten, bevor ein italienisches<br />

Gericht möglicherweise einmal auf das Selbstbestimmungsrecht<br />

der Kinder erkannte – aber das würde noch Jahre<br />

dauern. "Ich komme vom warmherzigen Süden", sagte er einem<br />

Reporter giftig, "sie aber kommt vom frigiden Norden. Ich<br />

bin den Kindern die bessere Mutter, <strong>als</strong> sie." Und an <strong>Ingrid</strong><br />

schrieb er in einem Ton, der dem seines Vorgängers Lindström<br />

in nichts nachstand: "Mach bloss keine Fehler. Du musst sehr<br />

vorsichtig sein. Du begehst immer Fehler. Zu Beginn unserer<br />

gerichtlichen Auseinandersetzung konnte ich dafür sorgen,<br />

dass du die Kinder nach Belieben sehen konntest, aber jetzt<br />

machst du es sehr schwierig."<br />

Diese Art der Stellungnahme verschaffte ihm bei eben<br />

den Kindern, die er für allezeit behalten wollte, natürlich keine<br />

Sympathie. Auch von <strong>Ingrid</strong> erhielt er keine Anwort. "Er ist ein<br />

grosser Regisseur und der Vater von dreien meiner Kinder",<br />

antwortete sie einem Journalisten auf dessen Frage nach diesem<br />

Ausbruch. "Ich kann Hass und Rache nicht weiterziehen.<br />

Das sind Charakterzüge, die andern Menschen abgehen und in<br />

meinem eigenen Leben schon gar keinen Platz haben! Es mag<br />

ja auch sein, dass er meinetwegen eine schlimme Zeit hatte."<br />

"Zwei Jahre lang dauerte der Kampf um die Kinder noch<br />

an", sagte sie später, "und dann sah ich, dass meine Kinder<br />

beim Klingeln des Telefons sich versteiften und fragten: 'Ist<br />

das der Anwalt?' So gab ich eben auf, und sie zogen nach Italien.<br />

Seither haben wir Ruhe." Nun, vielleicht nicht ganz. Aber<br />

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