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Ingrid - tu als ob - Ingrid Bergman

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ichtete Elliot Martin, "aber <strong>Ingrid</strong> hatte ein Rückgrat aus Stahl<br />

und bot den Burschen an diesem Tag die Stirn. Dennoch war<br />

sie gleichzeitig eine angenehme, sanfte Person". Sein Cast,<br />

fügte er bei, habe <strong>Ingrid</strong> dabei brillant und liebenswürdig unterstützt,<br />

mit Dewhurst und Hill habe sie sich schnell angefreundet.<br />

"Alle in der Kompanie beteten sie an", erinnerte sich Arthur<br />

Hill nach Jahren. "<strong>Ingrid</strong> arbeitete mit ihrem Instinkt und<br />

nicht mit dem Intellekt, und in dieser Beziehung hätte sie die<br />

Rolle wohl besser nicht angenommen – nicht weil sie nicht<br />

dazu fähig gewesen wäre, sondern weil das Stück ein echter<br />

Schlamassel war! Und natürlich war sie auch etwas in Sorge<br />

um ihren ersten Bühnenauftritt in Amerika nach über zwanzig<br />

Jahren. Sie verliess sich auf Ruth R<strong>ob</strong>erts' Hilfe bei der Diktion<br />

und auf José für die Regie.<br />

"Mein Gott", schrie Colleen Dewhurst nachdem sie eine<br />

Woche lang mit <strong>Ingrid</strong> gearbeitet hatte, "ich wusste ja, wie gut<br />

sie aussieht. Aber das war ja lächerlich! Jetzt (mit zweiundfünfzig)<br />

sieht sie besser aus, <strong>als</strong> ich mit dreissig! Sie trinkt ihren<br />

Whisky, ist eine Nachteule und treibt ihre Spässe und sieht<br />

immer noch grossartig aus. Was immer sie mimisch von sich<br />

gibt, ist echt und stimmt – nichts gekünstelt."<br />

Wie <strong>Ingrid</strong> Lars gegenüber zugab, hatte sie an Quintero<br />

mehr auszusetzen, <strong>als</strong> er an ihr, und die Atmosphäre war viel<br />

angespannter <strong>als</strong> seinerzeit mit John Frankenheimer oder Ted<br />

Kotcheff. Zeitweise fand er sie gar nicht so "anbe<strong>tu</strong>ngswürdig".<br />

"Zugegeben, ich trieb den armen José zur Verzweiflung. Es ist<br />

ja bekannt, wie sicher ich meiner Sache bin." Die Wahrheit ist<br />

allerdings, dass sie ihrer Sache gar nicht so sicher war – daher<br />

die Zusammenstösse. Während den Pr<strong>ob</strong>en rief sie Quintero<br />

laut zu: "Oh, das ist f<strong>als</strong>ch!" und dann äusserte sie sich auch<br />

noch zu den Kommentaren, die andere Schauspieler zu seiner<br />

Regieführung abgaben. Diese Szenen wiederholten sich so oft,<br />

bis der Regisseur "ausrastete, mich anbrüllte und mich ausschimpfte"<br />

– und später sah sie ein, dass er damit vollkommen<br />

im Recht war.<br />

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