Ingrid - tu als ob - Ingrid Bergman

nächst sprachlos und sagte dann mitleidvoll: "Niemand, Miss
Bergman, die Leute warten auf die Ankunft von Prinzessin
Margaret." Damit produzierte Ingrid einen Lachanfall und noch
während des ganzen Stücks hatten die beiden Frauen gelegentlich
etwas zu flüstern und wiederkehrendes Gekicher zu
unterdrücken.
Mit ihrer Familie diskutierte sie nicht über das, was sie
nun als ihr mehr oder weniger unmittelbar bevorstehendes
Schicksal erkannte. Aber Freunden wie Ann, Margaret und Griff
gegenüber war sie offener. Ohne jeden Grimm oder jede Melodramatik
sprach sie vom "grossen Theater im Himmel", und
obschon sie irgendwelche fixen Ideen über die Natur eines Lebens
danach ablehnte, sagte sie wiederholt, sie sei "neugierig
darauf, das herauszufinden". Auch an ihre Eltern dachte sie
oft: Isabella fand die kleinen eingerahmten Bildchen von Justus
und Frieda auf Ingrids Nachttisch und stellte fest, "dass sie
Spuren der Lippen meiner Mutter trugen – es sah aus, als hätte
sie sie geküsst."
Auch Stephen Weiss besuchte sie im Mai, wobei sie offen
über die schlechte Prognose ihres Arztes sprach. Sie regelte
einige wichtige finanzielle Angelegenheiten bezüglich ihres
Testaments, das grosszügige Zuwendungen an ihre Cousine
Britt und deren Tochter Agneta vorsah, an Griff und Magaret,
an ihr Patenkind Kate Barrett, an Robertos Nichte, Fiorella Mariani,
die immer so loyal und hilfsbereit war; und an ihre alte
Dienstmagd in Rom. Ihr Hauptvermögen (das auf knapp 4 Mio.
$ veranschlagt wurde) wurde zu gleichen Teilen auf ihre vier
Kinder verteilt.
IM APRIL WURDE "A WOMAN CALLED GOLDA" im amerikanischen
Fernsehen gesendet, und – hätte es anders sein
können? – die Kritiken überboten sich gegenseitig. "Eine wirklich
bemerkenswerte Leistung", schrieb ein älterer Kritiker für
die New York Times. "Miss Bergman gestaltet eine Frau von
kompromissloser Strenge mit der Fähigkeit, unvermittelt ergreifende
Wärme zu verbreiten. Eine vorzügliche Schauspiele-
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