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Ingrid - tu als ob - Ingrid Bergman

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muntert sie, an der Bar einen Drink zu genehmigen und lasst<br />

meinen Fuss eingipsen, dann wird sich der Vorhang etwas verspätet<br />

heben."<br />

"Sie weigerte sich einfach, das Publikum zu enttäuschen",<br />

sagte Gielgud. "Sie forderte sofort einen Rolls<strong>tu</strong>hl an<br />

und arrangierte sämtliche szenischen Vorgänge neu. Und mit<br />

dieser Behinderung spielte sie tapfer während Wochen." Als die<br />

Vorstellung an jenem Abend (um halb zehn) endlich begann,<br />

gab es keinen leeren Platz mehr im Saal. Die Zuschauer hatten<br />

mit dieser verrückt improvisierten Vorstellung den Spass ihres<br />

Lebens – und niemand mehr <strong>als</strong> die ehrfurchtgebietende <strong>Ingrid</strong>.<br />

Sie wirbelte herum, nahm sich jeden einzelnen Schauspieler<br />

vor, doch diese stiessen auf der Bühne dann und wann<br />

unweigerlich zusammen, und mehr <strong>als</strong> einmal platzte <strong>Ingrid</strong> in<br />

die Szene oder verhedderte sich am Teppich. Wie sich Griff<br />

erinnerte, bekam das Publikum ein Spiel im Spiel zu sehen,<br />

und es ist durchaus möglich, dass die Tücken der Improvisation<br />

mehr Vergnügen bereiteten, <strong>als</strong> Maughams Stück selbst.<br />

Der Generaldirektor der Show kabelte ihr von London: "Die<br />

ganze Welt liegt Ihnen zu Füssen" – worauf <strong>Ingrid</strong> antwortete:<br />

"There's no business like toe business". *)<br />

NACHDEM INGRID ALS DIE NERVÖSE MISSIONARIN in<br />

"Murder on the Orient Express" für die beste Nebenrolle nominiert<br />

worden war, betrachtete man es <strong>als</strong> guten Werbeeffekt<br />

für ihre Tour, ein paar Vorstellungen von "The Constant Wife"<br />

in Boston fallenzulassen und <strong>Ingrid</strong> anstatt dessen an die Oscar-Verleihung<br />

nach Hollywood zu entsenden. Lars traf sie am<br />

Flughafen in Boston und gemeinsam reisten sie weiter nach<br />

Los Angeles, wo sie ihrem alten Freund Jean Renoir, der kränkelte<br />

und an das Haus gebunden war, einen Besuch abstattete.<br />

Als sie ihren dritten Academy Award entgegennehmen<br />

durfte, war sie erstaunt - und wie gewohnt so offen wie dank-<br />

*) Wortspiel in Anlehnung an den Musical-Titel "No Business Like Show Business".<br />

bar. Wie viele Andere dam<strong>als</strong> und später, konnte <strong>Ingrid</strong> nicht<br />

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