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Ingrid - tu als ob - Ingrid Bergman

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um den Sinn der dunkeln Nacht im Script besser zu veranschaulichen.<br />

Sie fragte sanft aber bestimmt, <strong>ob</strong> Ingmar bereit<br />

wäre, ihre Vorschläge in Erwägung zu ziehen?<br />

Das war er – und er war erstaunt.<br />

Charlotte war jetzt mehr Charlotte, weil sie mehr <strong>Ingrid</strong><br />

war. Die Zeit der Trennung von Mutter und Tochter müsse 7<br />

Jahre betragen, sagte <strong>Ingrid</strong> (sie war von Pia von 1949 bis<br />

1951 getrennt, und dann wieder von 1951 bis 1957). Und zu<br />

Charlottes Karriere: die müsse 45 Jahre dauern, ja (<strong>Ingrid</strong> sah<br />

den Beginn ihrer eigenen 1933 und "Herbstsonate" sollte 1978<br />

herauskommen). Und anstelle von wiederholten, langen,<br />

manchmal ziellosen Dialogen müssten ätzende, schreckliche<br />

Eingeständnisse von Charlotte treten: "Ein schuldiges Gewissen<br />

– immer ein schuldiges Gewissen?" sinniert sie, und später<br />

(zu Eva), "Ich hatte immer ein schlechtes Gewissen weil ich<br />

dich und Papa alleingelassen habe." An dieser Stelle des<br />

Scripts, schlug <strong>Ingrid</strong> vor, müsse ein Konzert in Los Angeles<br />

erwähnt werden; und an jener Stelle, warum könne Eva nicht<br />

Journalistin sein (wie Pia)? Und Charlotte müsse nervös quasseln<br />

– über ihre Kleider, ihr Haar, ihre Konzerttermine – und<br />

das Zentrum eines Wirbelwinds sein. "Würde sie mehr schlafen",<br />

sagt Eva, "würde sie alle durch die Mühle drehen –<br />

Schlaflosigkeit ist das Mittel der Na<strong>tu</strong>r, mit ihrer überschüssigen<br />

Energie fertig zu werden!" Das war <strong>Ingrid</strong> <strong>Bergman</strong> persönlich.<br />

Auf <strong>Ingrid</strong>s Antrag gab Ingmar Liv eine schrecklich<br />

schmerzliche Aussage zu machen, die direkt von den Lippen<br />

von <strong>Ingrid</strong>s eigener Tochter hätte kommen können: "Ich weiss<br />

nicht, was ich mehr hasste – wenn du zuhause oder wenn du<br />

auf Tour warst. Ich realisiere heute, dass du Papas und mein<br />

Leben zur Hölle gemacht hast. Du hast ihn betrogen. Ich war<br />

deine Puppe, mit der du spieltest, wenn du die Zeit dazu hattest.<br />

Ja, du warst immer nett, aber im Geist warst du anderwo."<br />

Aber den grössten Beitrag zum Film lieferte nicht ein<br />

spezieller Text oder eine umgestaltete Szene. Es war <strong>Ingrid</strong><br />

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