Ingrid - tu als ob - Ingrid Bergman

neutral und unverbindlich."
Was Agnes betrifft, befand sie sich in einer unangenehmen
Lage, die sie mit vollendeter, höflicher Würde meisterte,
wie sie auch immer eine warme und freundliche Beziehung
zu allen Kindern Ingrids unterhielt.
Von diesem unbefriedigenden Besuch bei Petter begab
sich Ingrid nach Los Angeles zu einem Besuch bei Hitchcock,
der im August seinen achtzigsten Geburtstag gefeiert hatte –
zwei Wochen vor Ingrids Vierundsechzigstem – und mit dessen
Gesundheit es schnell bergab ging. "Er nahm meine beiden
Hände und Tränen liefen ihm über die Wangen, als er sagte:
'Ingrid, ich werde sterben.' Und ich sagte: 'Natürlich wirst du
einmal sterben, Hitch – wir alle sterben einmal!' Und dann erzählte
ich ihm, dass auch ich kürzlich sehr krank war und an's
Sterben dachte. Er war so süss, er wollte, dass ich nicht leiden
müsste. So sassen wir einen Moment lang einfach beieinander
und irgendwie schien ihn die Logik – dass wir beide das Unausweichliche
vor uns hatten – etwas zu beruhigen."
Als sie für Weihnacht 1979 nach London zurückkam,
wurde sie in Heathrow von Lars empfangen, der sie nach
Cheyne Gardens begleitete, wo er alles für ein Weihnachtstreffen
mit ihren Kindern vorbereitet hatte.
"Die Zeit wird knapp, nicht wahr?" sagte sie zu ihrer
Freundin Ann Todd, als sie am Sylvesterabend Champagner
tranken. "Aber weißt du, liebe Ann, dass jeder Tag, den ich
dem Krebs abringe und überlebe, für mich ein Sieg bedeutet?"
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