Ingrid - tu als ob - Ingrid Bergman

ich annehme, dass Selznick den Bluff durchschaute,
sagte er nichts dazu. Danach liess ihn Selznick in Ruhe.
Sie waren beide starke Männer und hatten grossen
Respekt vor einander."
Gregory Peck stimmte dem zu und fügte bei: "Selznick
pflegt seine Schauspieler wie kleine Zinngötter zu behandeln,
aber mit den Regisseuren verfährt er etwas streng. Hitchcock,
denke ich, hat den Dreh gefunden."
Während der Produktion von "Spellbound" war Hitchcock
höflich und aufmerksam zu seiner Hauptdarstellerin aber
nie überschwänglich in Gegenwart anderer. Indem er sich jede
Äusserung seiner tiefsten Gefühle versagte und diese, wie so
oft, ins Script entlud, verfügte er im letzten Moment eine Dialogänderung
für Ingrid und Emery, in der Rolle eines Kollegen,
dessen Verliebtheit (wie bei Hitchcock) unerwidert bleibt:
Dr. Fleurot (Emery):
Constance (Bergman):
Sie sind im Grunde genommen eine süsse,
lebendige, anbetungswürdige Frau. Ich denke
es jedesmal, wenn ich in ihre Nähe komme.
Das sind nur Ihre eigenen Gefühle und Empfindungen
– ich versichere Ihnen, meine sind
völlig anders.
Die Grundidee von "Spellbound" - eine liebestolle Psychiaterin
spielt Detektiv, um die Unschuld ihres eines Verbrechens beschuldigten
Patienten zu beweisen – wurde von Hitchcock während
der Dreharbeiten ständig verfeinert, um Constances
Wandlung von der weltfremden Wissenschafterin zur heiss Verliebten
zunehmend deutlicher zu machen. Ganz konkret wurde
"Spellbound".zur Geschichte einer doppelten Verwandlung –
die Behandlung des verstörten Peck/Hitchcock durch Ingrid
und, folgerichtig, die Erlösung, zu ihren innersten weiblichen
Gefühlen für diesen geschundenen Mann stehen zu dürfen. Bis
zu diesem Moment in ihrer Karriere erlebte Constance die ver-
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