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Ingrid - tu als ob - Ingrid Bergman

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AM 3. JULI KEHRTEN INGRID und Margaret nach London<br />

zurück. Joss Ackland, ihr Co-Star in "Captain Brassbounds<br />

Conversion" brachte ihr einige Bücher und Tonbänder – darunter<br />

ein Exemplar von Antoine de Saint Exupérys Novelle Der<br />

kleine Prinz, eine klassische Fabel zum L<strong>ob</strong> der Grenzenlosigkeit<br />

des Geistes und der Dauerhaftigkeit der Freundschaft.<br />

London erlebte einen schönen Sommer, und <strong>Ingrid</strong> liebte<br />

es, möglichst viel Zeit an den langen Tagen im Freien zu<br />

verbringen, aber ihre Kraft verliess sie nun schnell. Sie sass<br />

ruhig in ihrem Wohnzimmer, bis ihr Zustand sie ins Bett<br />

zwang, und dann bat sie Margaret oder Griff, ihr Alben und<br />

Erinnerungsbücher zu bringen, die sie so sorgfältig über die<br />

Jahrzehnte gehütet hatte. Sie sah darin die faszinierende<br />

Chronik ihres Lebens, das in der Tat – wie sie so oft sagte –<br />

ein wundervolles Leben war, ein Leben voll von Erfolgen und<br />

so vielen interessanten Menschen und Erfahrungen – von welchen<br />

keine einzige wirklich aus ihrem Leben gelöscht wurde.<br />

Ihr Exemplar des Romans Of Lena Geyer, das nach wie vor in<br />

ihrer kleinen Bibliothek mit den Lieblingsbüchern stand, erwies<br />

sich einmal mehr <strong>als</strong> Spiegel ihres Lebens: "Sie ging durch so<br />

viele verschiedene Phasen ihres Lebens und wurde in Wirklichkeit<br />

zum Teil einer jeden; und wenn die nächste kam, dachtest<br />

du, sie habe alle vorangehenden vergessen; und nach kurzer<br />

Zeit stellst du fest, wie f<strong>als</strong>ch deine Annahme war."<br />

<strong>Ingrid</strong> schien von Dankbarkeit beseelt und gelegentlich<br />

leuchteten sogar Blitze ihres unverbrüchlichen Humors auf,<br />

wenn sie gewisse Bilder sah oder bestimmte Artikel und Kritiken<br />

las.<br />

Da war es <strong>als</strong>o, das kleine scheue blonde Mädchen in<br />

Wintermantel und Mütze, das geradewegs in Vaters Kameralinse<br />

blickte. Und dort die Bilder von <strong>Ingrid</strong> <strong>als</strong> pfirsichwangige<br />

Elsa in einem gestreiften Kleid in "Munksbrogreven"; <strong>als</strong> wehmütige<br />

Anita in beiden Versionen von "Intermezzo" und <strong>als</strong> die<br />

böse, entstellte Anna in "A Womans Face", die am Ende die<br />

Bedeu<strong>tu</strong>ng von Mitgefühl und Liebe kennenlernt.<br />

614<br />

Sie schweifte durch ihre Lieblingsrollen. Da war sie <strong>als</strong>

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