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Ingrid - tu als ob - Ingrid Bergman

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an von Essen (nebst vielen anderen) sagte, "ihre Gesundheit<br />

war zweitrangig".<br />

Und es geschah, dass wirklich ein amerikanischer Produzent<br />

mitgehört hatte. Gene Corman hatte vier Filme in Israel<br />

gedreht und hatte seit einiger Zeit vor, einen Film über Golda<br />

Meïr zu machen, die mit acht Jahren aus Russland nach Israel<br />

emigriert war. Nach einer Tätigkeit <strong>als</strong> Lehrerin liess sie sich<br />

1921 in Palästina nieder, wo sie <strong>als</strong> Arbeits- und Aussenministerin<br />

diente und schliesslich 1969 den Posten der Ministerpräsidentin<br />

erhielt. Sie wurde für die mangelhafte Vorberei<strong>tu</strong>ng<br />

des Palästina-Kriegs von 1973 kritisiert und resignierte 1974.<br />

Als eine starke (manchmal auch h<strong>als</strong>starrige) Frau, die ihr<br />

ganzes Leben Israel gewidmet hatte, gab sie ihrer Karriere<br />

stets den Vorrang vor Ehemann und Familie; 1978 starb sie<br />

achtzigjährig an Krebs. "Pessimismus", sagte sie einmal, "ist<br />

ein Luxus, den sich kein Jude leisten kann." Dieses Bekenntnis<br />

dokumentiert wohl am besten ihren komplexen aber unzweideutig<br />

starken Glauben an sich selbst und an ihre Mission für<br />

Israel.<br />

Corman war mit Paramount Pic<strong>tu</strong>res im Geschäft und<br />

konnte die S<strong>tu</strong>dios dafür gewinnen, ein vierstündiges TV-<br />

Drama über Golda zu unterstützen – sofern er eine geeignete<br />

Schauspielerin für diese Rolle finden könne. Von Anfang an<br />

hatte er dafür nur <strong>Ingrid</strong> im Auge, weshalb er sich mit Laurence<br />

Evans in Verbindung setzte, der ihm aber sagte, dass <strong>Ingrid</strong><br />

wegen ihrer Krankheit für diese Produktion nicht versicherbar<br />

sei (was ein enormes finanzielles Risiko bedeutet hätte). Aber<br />

Corman und Paramount waren willens, die Verantwor<strong>tu</strong>ng zu<br />

übernehmen, und so rief Evans <strong>Ingrid</strong> an. Ihre erste Reaktion<br />

war ein herzlicher Lacher: sie war eine grosse Schwedin und<br />

Golda war eine kleine Jüdin. Weder sah sie Golda ähnlich noch<br />

hatte sie eine ähnliche Stimme, sagte sie, und bestimmt<br />

verstand sie nichts von der Politik in Goldas Leben. Die Antwort<br />

war 'nein' – was Evans richtigerweise <strong>als</strong> 'vielleicht' interpretierte.<br />

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