Ingrid - tu als ob - Ingrid Bergman

In Windeseile zurück im Studio der Svenska Filmindustri,
war Ingrid glücklich, im Melodrama "Bränningar" (15
Jahre später in Amerika unter dem Titel "The Surf" lanciert)
eine völlig andere Rolle übernehmen zu können, als die der
mädchenhaften, liebeskranken Elsa war. Als Karin spielte sie
die Tochter eines armen Fischers, die von einem lüsternen Pastor
geschwängert und dann sitzen gelassen wird, indem er die
Stadt verlässt. Buchstäblich vom Blitz getroffen, kehrt er nach
seiner Rekonvaleszenz wieder in die Stadt zurück und ist vom
Lebensmut des Mädchens und seiner Hingabe als Mutter zutiefst
gerührt. Trotz seiner Ächtung bekennt er sich öffentlich
zu seiner Schuld, verlässt den Kirchendienst und beginnt mit
Karin und dem Kind ein neues Leben auf einer Farm
Zum ersten Mal musste Ingrid die Mühen von Aussenaufnahmen
durchstehen, von welchen sie aber wieder viel
Neues über das Filmhandwerk lernte. Auf der kleinen Insel
Prästgrund vor der schwedischen Nordküste roch es durchdringend
nach verwesendem Fisch, was sie aber verkraften konnte.
In ihr Tagebuch schrieb sie: "Als Primadonna war ich zwei
Stunden auf See.
Denn zum allerersten Mal baten mich die Leute um ein
Autogramm. Die Mannschaft verehrte mich und vor
lauter Komplimenten musste ich mich wirklich bemühen,
meinen Kopf auf den Schultern zu behalten. Ich
hoffe nur, ich sei in allen Szenen wirklich gut gewesen.
Bei den Proben denke ich war alles gut, aber dann bei
den Aufnahmen ist das nicht ganz dasselbe. Was mich
glücklich machte, war, dass Sten Lindgren, der meinen
Liebhaber-Kirchenmann spielt, fürchtet, dass unsere
Liebesszenen so leidenschaftlich seien, dass sie womöglich
in der Zensur hängen bleiben könnten."
Diese Problembilder wurden nicht geschnitten, aber leider
auch das etwas feucht-muffige Szenario nicht. Nicht zum
letzten Mal veredelte Ingrid durch ihr Spiel an sich unbedeutendes
Material (geschrieben vom Regisseur Ivar Johansson)
und liess eine eher fade, einsilbige Figur ohne einen Hauch von
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