Ingrid - tu als ob - Ingrid Bergman

"Ich hätte alles bezahlt für diesen Film" schrieb sie ausgangs
dieses Winters in ihr Tagebuch:
"Kann ich bei meiner Arbeit je glücklicher sein? Kann
ich je eine bessere Rolle als die des kleinen Mädchens
Ivy Petersen finden, einen besseren Regisseur als Victor
Fleming, einen wundervolleren Partner als Spencer Tracy
und einen besseren Kameramann als Joe
Ruttenberg. Ich war noch nie glücklicher. In noch keiner
Rolle habe ich mich so vollkommen ausgegeben. Erstmals
bin ich aus dem Käfig ausgebrochen, der mich
umschliesst – habe ich eine Öffnung zur Welt hin gefunden.
Ich bin Dinge angegangen, von welchen ich nur
hoffe, dass sie real existieren, die ich aber noch nie anzugehen
gewagt hätte. Dieser Film macht mich so
glücklich. Als ob ich fliegen könnte. Ich kann fliegen,
höher und höher, weil die Stäbe meines Käfigs zerbrochen
sind."
Und der wahre Grund für ihr Glück, ihre Höhenflüge, die
Eroberung neuer Höhen über ihrem bisherigen Käfig? Sehr
einfach: sie war verliebt.
Aber nicht so, wie die meisten Leute dachten. Vielleicht
unausweichlich, begannen die Gerüchte während der Produktion,
und als der Film im August in die Kinos kam, sah es in Hollywood
für viele so aus, als sei Spencer Tracys Filmliebe zu
Ingrid Bergman im Leben zur Realität geworden. Pech für die
Gerüchteköche: keine mit dem Film im Entferntesten verbundene
Person hätte, damals oder wann immer, das haltlose Geschwätz
bestätigen können. Im Gegenteil: Billy Grady, ein mit
der Überwachung von "Dr. Jekyll und Mr. Hide" beauftragter
Metro-Direktor, wusste, dass Tracy Bergman anbetete, "aber
Spence war zu diskret und er wusste, dass dieses Mädchen
nicht für ihn war. So entschied er sich für eine nette berufliche
Beziehung." Jahre später spezifizierte Tracy: "Das Einzige, was
Ingrid und ich noch taten, war in einem Drive In in Beverly
Hills Hamburger essen." Soviel zur Illusion.
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