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Ingrid - tu als ob - Ingrid Bergman

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(Übername des Salonlöwen Igor Cassini) aus, der unter der<br />

Hauptschlagzeile INGRID'S ANWALT IN U.S. ZUM KONTAKT<br />

MIT LINDSTROM eine Riesengeschichte veröffentlichte, die am<br />

21. September die Seiten von Hunderten von amerikanischen<br />

Zei<strong>tu</strong>ngen zierte. Zitat McDonald: "Ihr erstes und letztes Wort<br />

zu mir, bevor ich Rom verliess, war: 'Tun Sie nichts, was Petter<br />

verletzen könnte.'" - der verständlicherweise ausser sich<br />

war, nicht nur wegen der von McDonald in der Öffentlichkeit<br />

erfolgten Anklagen, sondern auch wegen dieser inakzeptabeln<br />

Art und Weise, eine private Scheidungsklage in die Öffentlichkeit<br />

zu tragen.<br />

Die Si<strong>tu</strong>ation verschärfte sich noch, <strong>als</strong> McDonald, der<br />

nun sein wahres Gesicht zeigte und offensichtlich den Ruhm<br />

seiner Beziehung genoss, die Publizität suchte und mit<br />

Klatschreporterin Louella Parsons ins Gespräch kam. Ihre Titelzeile<br />

gipfelte in der absurden Bestätigung "INGRID BIETET<br />

VERMÖGEN GEGEN FREIHEIT" und der anschliessende Artikel<br />

zitierte McDonalds verrückte Berichte über Einzelheiten privater<br />

Gespräche und Korrespondenzen zwischen <strong>Ingrid</strong> und Petter.<br />

Bis hierher hatte McDonald seine Kompetenzen schon<br />

derart überschritten, dass er offen über <strong>Ingrid</strong>s Vergangenheit,<br />

ihre psychologische Geschichte, Lindströms emotionale<br />

Befindlichkeit und beider Zukunftsaussichten zu theoretisieren<br />

begann.<br />

Mit diesem offensiven, extravaganten und durch und<br />

durch unprofessionellen Verhalten torpedierte McDonald tatsächlich<br />

jedes subtilere Vorgehen: Lindström, zu Recht erzürnt,<br />

stellte die Verhandlungen praktisch ein, je mehr der<br />

bunten Berichte er las, wie er seine Frau durch seine Dominanz<br />

ruiniert habe. Einige Märchen – zur Schönung der Leserquoten<br />

- liessen vage Anspielungen in Rich<strong>tu</strong>ng von Gewalt<br />

durchblicken, wofür es de facto natürlich keine Grundlagen<br />

gab. So begann die Raserei der amerikanischen Medien, die es<br />

von Herbst 1949 bis Ende 1950 schafften, gesamthaft mehr<br />

<strong>als</strong> 38'000 Zei<strong>tu</strong>ngs- und Magazinartikel, Editori<strong>als</strong>, Essays<br />

und Predigten über den <strong>Bergman</strong>-Lindström-Rossellini-Fall<br />

hervorzubringen.<br />

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