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Ingrid - tu als ob - Ingrid Bergman

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holmen, zu arbeiten. "Dort lebte sie in einer vollständig andern<br />

Welt <strong>als</strong> der, in welcher sie arbeitete", sagte ihr Freund Lasse<br />

Lundberg, der lange in Fjällbacka lebte. Er erinnerte sich, dass<br />

<strong>Ingrid</strong> pr<strong>ob</strong>lemlos mit Einheimischen und Besuchern in Kontakt<br />

kam, die Konversation von ihrer Person abzulenken wusste<br />

und den Damen, die während der jährlichen "Ladies Week"<br />

segeln lernten, Kaffee servierte, ja sogar während der Hauptzeit<br />

des Kurses bereitwillig auch in ein Dinghi sprang um es<br />

überzukippen. "Wir offerierten ihr einen privaten Segelkurs,<br />

doch sie lehnte jede Spezialbehandlung ab und bestand darauf,<br />

ein Teil der Gruppe zu sein. <strong>Ingrid</strong> war immer sehr misstrauisch<br />

gegenüber Schweden und dem Verhalten der Schweden<br />

ihr gegenüber, aber für sie bedeutete Schweden Fjällbacka und<br />

Dannholmen."<br />

Im Herbst 1960 nahm <strong>Ingrid</strong> das Angebot von Anatole<br />

Litvak, dem Regisseur von "Anastasia", an, erstm<strong>als</strong> seit zwei<br />

Jahren wieder eine Filmrolle zu übernehmen – die der unglücklichen<br />

Paula Tessier in "Goodbye Again". Samuel Taylors bittersüsses,<br />

provokatives Script von Françoise Sagans Novelle<br />

(Aimez-vous Brahms?) bot ihr Gelegenheit, die treffenden Nuancen<br />

von Leidenschaft, Hoffnung, Enttäuschung und grimmiger<br />

Akzeptanz im Leben einer vierzigjährigen Frau zu finden.<br />

Paula, trostlos über ihren treulosen Liebhaber (Yves Montand),<br />

geht kurz auf die Werbung eines um fünfzehn Jahre jüngeren<br />

Mannes (Anthony Perkins) ein.<br />

Einsamkeit und romantische Verzweiflung waren nie<br />

Attribute von <strong>Ingrid</strong>s Film-Image, was genau der Grund dafür<br />

war, dass sie den Vertrag unterzeichnete – sie wollte einfach<br />

etwas anderes, <strong>ob</strong>schon <strong>Ingrid</strong> mit fünfundvierzig viel zu attraktiv<br />

war, um glaubhaft eine um Aufmerksamkeit verzweifelnde<br />

Frau zu spielen. So stand ihr Makeup-Spezialist, John<br />

O'Gorman, diesmal vor einer gegenteiligen Aufgabe: "Wir<br />

mussten ihr Schatten um die Augen legen und Falten ins Genick,<br />

um ihr die gewünschte Reife zu geben!"<br />

Ihr Charakter in "Goodbye Again" hätte mit einer weniger<br />

instinktiv arbeitenden Schauspielerin leicht zur Karika<strong>tu</strong>r<br />

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