Ingrid - tu als ob - Ingrid Bergman

Um jeder möglichen kontraproduktiven Publizität für Ingrid
und das Stück zuvorzukommen, veranlasste Steele sie,
sich öffentlich gegen die herrschende Diskriminierungspraxis
auszusprechen. Steeles Plan funktionierte und der redaktionelle
Bericht summte durch die Drähte:
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Ingrid Bergman erklärte heute Abend, dass sie nicht
zur Dienstags-Premiere von "Joan" erschienen wäre,
hätte sie gewusst, dass Schwarze von der Vorstellung
ausgeschlossen sind.
Sie sagte, sie hätte erst vor zehn Tagen erfahren, dass
die George Washington-Universität ihre bisherige Politik
der Nichtzulassung von Schwarzen bestätigt habe...als
es bereits zu spät war, die bereits erteilten Zusagen für
den Auftritt zurückzunehmen.
"Ich bedaure Rassendiskrimination in jeder Form", betonte
sie an einer Pressekonferenz, "und zu denken,
dies ausgerechnet in unserer Hauptstadt!"
"Ich hätte nie geglaubt, dass es in den Vereinigten
Staaten Orte gibt – Unterhaltungsstätten, die für alle
Leute da sind – zu welchen nicht jedermann Zutritt
hat."
Es sollte noch fast zwanzig Jahre dauern, bevor die
Vereinigten Staaten die Gleichberechtigung einführten, aber
Steele war gewitzt genug, seiner Klientin klarzumachen, dass
ihre ursprüngliche Gleichgültigkeit in dieser Frage ihrem
Image Schaden zufügen könnte. Eher dieser Aspekt, als der
moralische überzeugte sie. Larry Adler erinnerte sich an eine
ähnliche Situation beim Streik einer Gewerkschaft in Hollywood
während der Produktion von "Notorious": Ingrid durchbrach
eine Pikettlinie und demoralisierte so ein Kontingent der
belagerten Arbeiter. "Larry, ich bin Schauspielerin, ich habe
mit diesem Streik nichts zu tun", entgegnete sie auf seine
Vorhaltungen, "meine Pflicht ist es, einen Film zu machen."
Später waren sich Adler und Lindström in ihrem Erstaunen
darüber einig, dass sie sozialen Problemen gegenüber, die