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Ingrid - tu als ob - Ingrid Bergman

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Einige Tage danach erschien sie in der Praxis eines Spezialisten<br />

namens Dr. David Handley. Sein Rat war einfach: viele<br />

kleine Knoten dieser Art sind bösartig, aber nur eine Biopsie<br />

könnte klaren Aufschluss darüber geben, und die müsse sofort<br />

vorgenommen werden. Aber <strong>Ingrid</strong> musste ihr Theaterleben im<br />

Auge behalten – ihr Leben bestand schliesslich zu 90 Prozent<br />

aus ihrer Kunst, wie Lars, Stephen, Pia und viele andere wussten.<br />

Alles andere hatte sich dieser Priorität unterzuordnen.<br />

So beschloss <strong>Ingrid</strong>, immer optimistisch und nie sich irgendwelchem<br />

Selbstmitleid ergebend, sich zu jenen Menschen<br />

zu zählen, welchen eine kleine körperliche Unpässlichkeit keinen<br />

Grund zur Sorge lieferte. Die Biopsie lehnte sie ab. "Man<br />

konnte sie nicht dazu bringen", sagte Laurence Evans, "sie war<br />

eine intelligente Frau und wusste, dass der Knoten bösartig<br />

sein konnte und zog es dennoch nicht einmal in Erwägung,<br />

"The Constant Wife" zu verlassen und die andern Schauspieler<br />

und die Produktion sich selbst zu überlassen".<br />

Vielleicht steckte sie den Kopf in den Sand, vielleicht<br />

war es eine Art Flucht nach vorn: was immer der Grund dafür<br />

war, <strong>als</strong> ihr Sidney Lumet die Gelegenheit bot, ihren S<strong>tu</strong>ndenplan<br />

durch die Übernahme einer Rolle in seinem All-Star-Cast<br />

im Film "Mord im Orient-Express" etwas auszubauen, sagte sie<br />

zu. Lumet, der in vielen hervorragenden Filmen (wie z.B. "Long<br />

Day's Journey into Night" oder "The Pawnbroker") Regie geführt<br />

hatte, hatte keinerlei Pr<strong>ob</strong>lem, <strong>Ingrid</strong> an Bord zu ziehen –<br />

<strong>ob</strong>schon er sie ursprünglich für die Rolle der russischen Prinzessin<br />

Dragomiroff vorgesehen hatte. Nein, sagte <strong>Ingrid</strong>, sie<br />

wolle die Rolle der lustigen schwedischen Missionarin, Greta<br />

Ohlsson, spielen. Das tat sie dann auch bei einem Salär von $<br />

100'000 für ein paar wenige Arbeitstage.<br />

Die Aufnahmen für den so unterhaltenden, wie amüsanten<br />

und spannenden Film gingen zu Beginn des Frühjahrs 1974<br />

in Elstree bemerkenswert flott voran, <strong>ob</strong>schon die meisten der<br />

hochkarätigen Schauspieler, wie auch <strong>Ingrid</strong>, nach den Dreharbeiten<br />

zu ihrem nächsten Auftritt in einem Theater hasteten.<br />

Zum beeindruckenden Ensemble gehörten u.a. Albert Finney,<br />

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