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Ingrid - tu als ob - Ingrid Bergman

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sollte, speziell wenn sie an der Bühne arbeitete. Ob sie Rom<br />

und Santa Marinella vermisste? Hatte sie denn je eines ihrer<br />

Heime in Stockholm und Beverly Hills vermisst? Nun, wann<br />

immer solche Diskussionen entstanden, erklärte sie, nie<br />

Heimweh nach früheren Lebensräumen gehabt zu haben. Zuhause<br />

war sie dort, wo sie eben war; von ihr könnte man sagen,<br />

was Marcia Davenport über Lena Geyer geschrieben hatte<br />

– "Sie war wirklich sentimental, aber nur mit ihren persönlichen<br />

Gefühlen, nicht mit Orten oder Dingen, auf die man sie<br />

durch eine echte Verbundenheit hätte fixieren können.<br />

KLAR – INGRID WAR WIEDER in ihrem Element in den<br />

Joinville S<strong>tu</strong>dios sechs Meilen ausserhalb von Paris. Mit ihrer<br />

gewohnt fleissigen Bereitwilligkeit lernte sie die Rolle in französischer<br />

wie auch in englischer Sprache für den Exportmarkt.<br />

In grossartige Gewänder gekleidet und in frisch-saftigem<br />

Technicolor fotographiert, sah sie bezaubernder aus, <strong>als</strong> je<br />

zuvor. Zeit und Kummer hatten ihrem Antlitz den Stempel von<br />

Stärke und Reife aufgedrückt – nicht aber von Härte – und<br />

ihre Lebhaftigkeit wurde von warmer Eleganz betont. Klugerweise<br />

machte Renoir eine polnische Prinzessin aus ihr, um ihr<br />

akzentiertes Französisch zu decken, das nun charmant statt<br />

störend wirkte.<br />

Die Produktion dauerte vom November 1955 bis Anfang<br />

März 1956, und natürlich wurde die Neuigkeit, wonach <strong>Ingrid</strong><br />

ohne Rossellini arbeitete, von der Weltpresse flugs<br />

herumposaunt. Und damit wurde Kay Brown aktiv. Twentieth<br />

Cen<strong>tu</strong>ry-Fox hatte die Filmrechte an einem britischen Bühnenstück<br />

gekauft, das 1954 in New York gut gelaufen war –<br />

"Anastasia" , die Geschichte von Anna Andersons Anspruch,<br />

die Grossherzogin und Tochter von Zar Niklaus II. zu sein, die<br />

das Massaker an den Romanovs von 1918 überlebt hatte. <strong>Ingrid</strong><br />

las das von Arthur Laurents modifizierte Script von Guy<br />

Boltons Bühnenstück; die Rolle bot eine traumhafte Reichweite,<br />

von ihren Szenen <strong>als</strong> schmutzige, suizidgefährdete Herumtreiberin<br />

zu ihrer Schulung <strong>als</strong> glaubhafte Grossherzogin und<br />

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