Ingrid - tu als ob - Ingrid Bergman

der Wahrheit vor der Welt die Ehre zu geben, sagte Ingrid
freimütig (naiv und tapfer) zu einem Journalisten, der sie ansprach:
"Wir wollten es für uns behalten. Es wird zu gegebener
Zeit ein Communiqué geben."
Unnötig zu sagen, dass die Bemerkung innerhalb von
Stunden in Hollywood ankam, und Howard Hughes verkündete,
dass er den Film auf schnellstem Wege fertigstellen wolle. Immer
darauf aus, jeden möglichen Publicityerfolg einzustreichen,
liess er verlauten, dass der Film unter dem Titel "Stromboli"
veröffentlicht werde, und er entwarf eine Werbekampagne,
die Ingrid vor dem Hintergrund des feuerspeienden Vulkans
zeigte. Guter Geschmack war offensichtlich nicht seine
starke Seite. Nun erschien sogar das TIME -Magazin mit einem
Beitrag, "Fantasie auf der schwarzen Insel". Petter wurde mit
der Bemerkung zitiert, Italien sei ein wunderschönes Land aber
"zu voll von Fantasien", und der Artikel erinnerte den Leser
daran, dass der Stromboli-Krater im Altertum als das Tor zum
Hades betrachtet wurde.
DANN GESCHAHEN ZWEI DINGE am selben Tag – das
Zusammentreffen zweier Ereignisse, die sich kein Geschichtenschreiber
getraut hätte, auch in den abgedroschensten Roman
einzubringen.
Am 6. Juni stellte Ingrid fest, dass sie – ja, dass sie
eindeutig schwanger war; die Geburt stand für Ende Januar
oder Anfang Februar zu erwarten.
Und an diesem Abend brach der Stromboli mit einer
Eruption aus, die Asche und Dampf in den Himmel hinauf und
auf die Bewohner und Touristen tief unten spie. Glücklicherweise
ergoss sich der Lavastrom nur über die nordwestlichen
Hänge hinunter, sodass das Dorf verschont blieb.
Der Ausbruch hinderte Ingrid an der Abreise nach London,
wo sie – wie versprochen - Petter treffen wollte. Als er
dann nach Kalifornien zurückkehrte, wusste er nur von den
durch den Vulkan verursachten Unannehmlichkeiten; von der
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