Ingrid - tu als ob - Ingrid Bergman

vor Frauen eine schon fast pathologische Angst empfand, einen
Mann, der zwar küssen aber nichts begehen konnte. Während
dieser Zusammenarbeit entstand zwischen Bergman und
Grant eine lebenslange Freundschaft. Ungeachtet gegenteiliger
Gerüchte, gab es zwischen ihnen keine Romanze: er war eben
der tumultösen Ehe mit der Erbin Barbara Hutton entkommen,
und für die Intimität hielt er sich meist an Randolph Scott, mit
dem er während mehr als einem Jahrzehnt in Santa Monica ein
Weekendhaus teilte.
Der Dialog der Strassencafé-Szene in Rio zum Beispiel
wurde von Bergman und Grant derart perfekt wiedergegeben,
dass Hitchcock dafür gerademal eine Probe und zwei Aufnahmen
brauchte. Grant mit zusammengepressten Lippen und
steinernem Gesicht, spielte Devlin grossartig, mit eisiger Verachtung
für die erste Frau, die in ihm ein Gefühl von Liebe erwecken
konnte; Ingrid ihrerseits schwankte zwischen
Verletztheit und Herausforderung, der Hoffnung auf ein neues
Leben und der Angst, es nie leben zu dürfen. Und Hitchcock
liess in letzter Minute zu, dass Ingrid einige eindeutig autobiographische
Retouchen einbrachte, als ob sie Alicias Identität
mit ihrer eigenen verschmelzen wollte – zum Beispiel ihre Abneigung
gegen das Kochen.
ALICIA (Bergman):
DEVLIN (Grant):
Ob mir wohl jemand bei der Botschaft ein Mäd
chen vermitteln kann. Ich habe nichts gegen die
Hausarbeit, aber ich hasse das Kochen.
Ich werde mich erkundigen.
ALICIA: Dann frage doch auch gleich, wann ich mit der
Arbeit beginnen werde.
DEVLIN: Ja, Madame.
(Ein Kellner fragt, ob sie noch einen Cocktail haben möchten.)
DEVLIN: Noch einen Drink?
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