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Grünen Kapitalismus - Rosa-Luxemburg-Stiftung

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halb des Machtblocks, die eine Neukonfiguration erwarten lassen und<br />

Anknüpfungs- und Interventionsmöglichkeiten für linke Positionen eröffnen<br />

können. Von unterschiedlichster Seite wird an Projekten, Tendenzen,<br />

Szenarien zu Wiederherstellung und/oder Entwicklung bürgerlich-kapitalistischer<br />

Herrschaft gearbeitet (vgl. IFG 2009). So zeichnet<br />

sich noch im Krisenmanagement ein neuer Staatsinterventionismus ab,<br />

der bereits das Konfliktfeld um »post-neoliberale« Regulationsformen<br />

eröffnet, denn das Krisenmanagement innerhalb des Neoliberalismus<br />

kommt an seine Grenzen. Besonders deutlich zeigen sich Kämpfe um<br />

die zukünftige gesellschaftliche Verfasstheit in diesen Auseinandersetzungen<br />

sowie in der Suche um Formen der Reregulierung des globalen<br />

Finanzsystems: Hier greifen restaurative Kräfte, die den Staat zur Wiederherstellung<br />

der alten Ordnung nutzen und seine Finanzen ausplündern<br />

wollen, ineinander mit reformerischen Initiativen, die deutlich über<br />

den Status quo ante hinausgehen.<br />

Umfassende gesellschaftliche Veränderungen stehen also an. Angesichts<br />

der Blockierung innerhalb und der Ausfransung an den (globalen)<br />

Rändern der Machtblocks wird sich aus den unterschiedlichen, sich<br />

parallel entwickelnden Tendenzen und Projekten voraussichtlich eine<br />

Konstellation des Übergangs ergeben, in der sich die Krise über längere<br />

Zeit, vielleicht ein Jahrzehnt hinziehen kann, bis sich aus der Konkurrenz<br />

der Bearbeitungs- und Lösungsversuche eine hegemoniale Richtung<br />

herauskristallisiert. Diese wird eine gewisse Bandbreite von differenten<br />

Wegen einschließen, jedoch Terrain und Entwicklungsrichtung<br />

der »Varieties« weitgehend bestimmen.<br />

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt scheint nur ein Projekt kapitalistischer<br />

Krisenbewältigung langfristig hegemoniefähig zu sein, welches die dafür<br />

nötigen Ressourcen, Akkumulationsdynamiken und Konsenspotenziale<br />

hervorbringen könnte: ein Green New Deal, eine Periode eines grünen<br />

<strong>Kapitalismus</strong>. An seiner Kritik gilt es bereits jetzt zu arbeiten, von<br />

links Positionen zu entwickeln, die auf die Widersprüche eines solchen<br />

Herrschaftsprojekts verweisen und interventionsfähig sind. Zugleich<br />

sollte eine radikale Realpolitik auf eine sozialistische, sozialökologische<br />

Transformation ausgerichtet werden. Noch sind wir in einer relativ offenen<br />

geschichtlichen Situation, in der noch keine hegemoniale Richtung<br />

eingeschlagen wurde bzw. entsprechende Entwicklungen blockiert werden.<br />

Die vorliegende empirische Studie untersucht die materielle Realität<br />

bisheriger Politiken ökologischer Modernisierung. Sie zeigt die stra-<br />

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