13.05.2013 Aufrufe

Grünen Kapitalismus - Rosa-Luxemburg-Stiftung

Grünen Kapitalismus - Rosa-Luxemburg-Stiftung

Grünen Kapitalismus - Rosa-Luxemburg-Stiftung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Die vorliegenden Studien gehen zurück auf zwei Quellen: zum einen<br />

die Diskussionen um die ökologische Modernisierung des fossilen <strong>Kapitalismus</strong><br />

(z. B. Brand u. a. 2000); zum anderen die Debatten um die<br />

strukturelle oder organische Krise des Neoliberalismus und mögliche<br />

Entwicklungen eines »Postneoliberalismus« (Candeias 2004/2009;<br />

2009b; Brand 2008; 2009). Die Arbeit an der Analyse eines spezifisch<br />

»<strong>Grünen</strong> <strong>Kapitalismus</strong>« wurde von der Akademie für Politische Bildung<br />

der RLS initiiert auf der Sommerschule zum Thema »Gesellschaftliche<br />

Naturverhältnisse im 21. Jahrhundert« im Solarzentrum Wietow<br />

im Juni 2008. Sie fand ihre Forsetzung in der Auseinandersetzung mit<br />

dem »Green New Deal« als herrschende Strategie zur Bekämpfung der<br />

Krise, sowohl im Rahmen des Gesprächskreis Nachhaltigkeit der RLS als<br />

auch im Rat für radikale Realpolitik – Der Zunkunftskommission der RLS.<br />

Im Zentrum der Arbeit des Rates steht die strategische Arbeit an der<br />

Konstellation einer doppelten Transformation: in kapitalismuskritischer<br />

Hinsicht sollen Tendenzen und Szenarien kapitalistischer Transformation<br />

betrachtet werden, wie sie in Folge struktureller Krisen immer wieder<br />

stattfinden; in linker Perspektive sollen Möglichkeiten und Schritte<br />

sozialistischer Transformation entwickelt und diskutiert werden, die<br />

(in Anlehnung an <strong>Rosa</strong> <strong>Luxemburg</strong>) im Sinne einer radikalen Realpolitik<br />

konkrete Einstiegsprojekte mit konkreten Utopien einer »solidarischen<br />

Gesellschaft« bzw. möglichen Wegen einer emanzipativen Veränderung<br />

der gesamten Anordnung gesellschaftlicher Verhältnisse verbindet.<br />

Die Ergebnisse bzw. unterschiedliche Positionen des Rates werden<br />

u. a. in dieser, von Dieter Klein herausgegebenen, Reihe einundzwanzig<br />

veröffentlicht.<br />

Die Verschränkung von ökonomischen, sozialen und ökologischen Krisen<br />

halten wir für die zentrale Herausforderung der nächste Jahre. Die<br />

Reserven des nach wie vor dominierenden Neoliberalismus als organisierende<br />

Ideologie im Übergang zur informationstechnologischen<br />

transnationalen Produktionsweise sind erschöpft – weder ein neuer Akkumulationsschub<br />

noch ein neuer gesellschaftlicher Konsens sind von<br />

ihm zu erwarten. Seine Institutionen werden zwar noch lange fort wirken<br />

(ähnlich wie nach dem Ende des Fordismus), ihre Position ist aber<br />

nur noch eine »herrschende«, keine »führende« (Gramsci, Gef. 2, 354).<br />

Auch wenn der Block an der Macht Regierungspositionen hält, die kulturelle<br />

Hegemonie jenseits eines passiven Konsenses und Konsumismus<br />

droht er zu verlieren. Darüber vertiefen sich Widersprüche inner-<br />

9

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!