Grünen Kapitalismus - Rosa-Luxemburg-Stiftung
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DEUTSCHLAND<br />
EXPORTIERT DEN WILLEN<br />
ZUM KLIMASCHUTZ<br />
dienen. Schließlich hängt der Bedarf des Auslands an deutscher Klimaschutztechnologie<br />
davon ab, ob dort die Industrie zu verstärkter CO2-<br />
Vermeidung über Gesetze gezwungen oder über den Emissionshandel<br />
(und damit höhere CO2-Emissionskosten) angeregt wird. Werden fossile<br />
Energien durch Emissionshandel verteuert, gewinnt die Klimaschutztechnologie<br />
und damit die deutsche Industrie an Wettbewerbsfähigkeit.<br />
»Ein globaler Emissionshandel ... würde ein internationales Wettrennen<br />
um den Ausbau der klimaneutralen Energieversorgung und der Energieeffizienz<br />
auslösen« (Weizsäcker 2008, 50). Und je mehr Staaten einen<br />
Emissionshandel einführen oder die erneuerbaren Energien nach<br />
dem Modell des deutschen EEG fördern, umso größer wären die Absatzchancen<br />
der deutschen Industrie. Daher ist »die zukünftige Klimapolitik<br />
ein Schlüsselfaktor für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie<br />
und damit für die Wachstumsperspektiven am Standort Deutschland«<br />
(BDI 2005, 5).<br />
Bislang jedoch hält sich das Ausland noch zurück. Nicht alle Länder nehmen<br />
an einem Emissionshandel teil, CO2-Emissionen verteuern sich<br />
nicht und fördern nicht den Bedarf nach deutscher Technologie. Und<br />
auch regenerative Energien sind noch nicht überall auf dem Vormarsch.<br />
Laut Walz ist eine zentrale Schwäche der deutschen Umweltschutzgüter-Industrie<br />
die »noch zu geringe Größe der Märkte für Erneuerbare in<br />
anderen Ländern«. Daher existierten noch zu geringe Exportmöglichkeiten<br />
(Walz u. a. 2008, XXVII). Es gelte deshalb, »erfolgreiche Anreizpolitiken<br />
in andere Länder zu exportieren«. Um die Nachfrage zu stärken,<br />
müssten »erfolgreiche Politikinnovationen (z. B. feste Einspeisetarife für<br />
erneuerbare Energien unter dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz) in andere<br />
Länder Europas und weltweit übertragen werden« (46). Deutschland<br />
müsse die »Diskussion über neue Politikinstrumente (Emissionshandel,<br />
Grüne Zertifikate, EU-Richtlinie für erneuerbare Energien, Einspeisegesetze,<br />
KWK-Richtlinie) für Generierung von Nachfrage und<br />
Ausrichtung auf effiziente Technologieinnovationen nutzen« (45).<br />
Insbesondere China und die USA stehen dabei im Fokus der deutschen<br />
Politik. Schließlich sind die USA und China nicht nur die größten CO2-<br />
Emittenten, die damit die Folgekosten des Klimawandels in die Höhe<br />
treiben und die Konkurrenz um die verbliebenen Rohstoffe anheizen.<br />
Sie wären im Falle eines verstärkten Klimaschutzes auch die größten<br />
Märkte für deutsche Technologie.<br />
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