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Grünen Kapitalismus - Rosa-Luxemburg-Stiftung

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man an einer entscheidenden Stelle bereit ist, den Grund zu verlassen,<br />

auf dem die bisherige Wissenschaft ruht, um gewissermaßen ins Leere<br />

zu springen« (Heisenberg 1987, 24). Das ermutigt Radikalität auch<br />

in der Politik. Aber Heisenberg fügte hinzu: »Der Versuch, alles Bisherige<br />

aufzugeben und willkürlich zu ändern, führt zu reinem Unsinn«<br />

(ebd., 22). Das bestärkt den Realismus in einer radikalen Realpolitik, der<br />

an vorhandenen Ansätzen für Wandel auch dann anknüpft, wenn deren<br />

Grenzen offensichtlich sind.<br />

<br />

und Widerstand gegen alles nicht Hinnehmbare, Engagement für machbare<br />

Reformen mitten im <strong>Kapitalismus</strong> und Öffnung der gegenwärtigen<br />

Reformprojekte für Wege über den <strong>Kapitalismus</strong> hinaus. Ein solcher<br />

Prozess stellt einen inneren Zusammenhang zwischen den Trägern<br />

einer radikalen antikapitalistischen Protestkultur, aktiven demokratischen<br />

Reformpolitikern – ob im außerparlamentarischen Raum, in<br />

Parlamenten oder Regierungen – und jenen her, die ihre erste Aufgabe<br />

in der Begründung des notwendigen Bruchs mit dem ganzen kapitalistischen<br />

System sehen.<br />

Bedeutet das nicht, dass die Mobilisierung auf der Straße gegen die<br />

herrschende Klimapolitik z. B. mit der Indienstnahme auch eines ganz<br />

anders als bisher konditionierten CO2-Zertifikatehandels für den Klimawandel<br />

zusammengeführt werden könnte? Das wäre möglich durch<br />

weitreichende, für einzelne Länder und Regionen verbindliche Zielvorgaben<br />

der Emissionssenkung, längerfristig orientiert an gleichem Umweltraum<br />

pro Kopf, durch Versteigerung der knapp zu haltenden Zertifikate,<br />

durch Ausschluss von Ausweichstrategien, durch sozial und ökologisch<br />

orientierte Verwendung der Versteigerungserlöse. Mehr allerdings<br />

als auf solche Ausnutzung von Marktelementen kommt es in einer alternativen<br />

Klimapolitik auf die politische Begrenzung des Angebots von<br />

fossilen Energieträgern und ihr Belassen im Boden an, auf Umweltgebote<br />

und -verbote, auf die Suche nach einer solidarischen Ökonomie, auf<br />

die Stärkung öffentlicher Güter und öffentlicher Daseinsvorsorge und<br />

auf eine gesellschaftliche Kontrolle oder Vergesellschaftung von Unternehmen,<br />

deren Profitinteressen eine soziale Klimapolitik blockieren.<br />

sellschaftlicher<br />

Veränderung, auch in der Umweltpolitik, nur erfolgreich<br />

sein können, wenn sie sich auf große Teile der Bevölkerung zu<br />

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