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Grünen Kapitalismus - Rosa-Luxemburg-Stiftung

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Die ungebremsten CO2-Emissionen gefährden damit die internationale<br />

Sicherheit und Stabilität. Es droht laut WGBU eine Zunahme der Zahl<br />

schwacher und fragiler Staaten, es entstehen »scheiternde Subregionen«,<br />

»die schwarzen Löcher der Weltpolitik würden wachsen« (WGBU<br />

2007, 5). Damit ist die politische und ökonomische Nutzung dieser Regionen<br />

gefährdet. Schließlich gilt nicht umsonst die Rechtssicherheit in<br />

einem Staat stets als notwendige Bedingung von Investitionen. Zudem<br />

drohen wachsende Verteilungskonflikte zwischen den Hauptverursachern<br />

des Klimawandels – Europa und Nordamerika – und den Hauptgeschädigten,<br />

den Entwicklungsländern. »Die vom Klimawandel besonders<br />

betroffenen Länder werden auf das Verursacherprinzip verweisen,<br />

so dass sich die internationale Kontroverse um ein globales Kompensationsregime<br />

zum Klimawandel verschärfen dürfte« (WGBU 2007, 6).<br />

Nicht nur vor diesen Kosten warnt der Beirat die Industrieländer, auch<br />

ihr weltpolitischer Ruf könnte leiden, sollten sie angesichts des Klimawandels<br />

untätig bleiben.<br />

Dies könnte sie »in Legitimationskrisen führen und damit ihre internationale<br />

Handlungsfähigkeit einschränken« (ebd.). Außerdem wird<br />

vor steigenden Zahlen von »Umweltflüchtlingen« gewarnt, da »zu den<br />

Nachbarn der EU einige der am stärksten durch den Klimawandel gefährdeten<br />

Regionen gehören, wie etwa Nordafrika und der Nahe und<br />

Mittlere Osten … Dies könnte sich auch in erheblichem Maße auf unsere<br />

Energieversorgungsrouten auswirken« (EU-Kommission 2008b).<br />

Derartige Krisen würden »durch klassische militärische Interventionen<br />

kaum zu reduzieren sein« (WGBU 2007, 7). Insgesamt also bedroht der<br />

Klimawandel die Fähigkeit der Industriestaaten, die globalen Kräfteverhältnisse<br />

zu steuern. Die Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre<br />

wird so zu einer Frage von Macht und Ohnmacht.<br />

<br />

Den Kosten des Klimawandels stellt der Stern-Report die Kosten des Klimaschutzes<br />

gegenüber. Um eine Stabilisierung auf oder unter 550 ppm<br />

CO2e zu erreichen, müssten die globalen Emissionen bis zum Jahr<br />

2050 etwa 25 % unter dem derzeitigen Niveau liegen. Diese Reduzierung<br />

müsste angesichts einer Weltwirtschaftsleistung erreicht werden,<br />

die 2050 drei- bis viermal so groß ist wie heute. Das bedeutet: Die Emis-<br />

40<br />

INSTABILITÄT BEDROHT<br />

ENERGIEVERSORGUNG

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