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Grünen Kapitalismus - Rosa-Luxemburg-Stiftung

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KonsumentInnen fehlt der Weltwirtschaft der Motor. Damit fehlt der<br />

Weltwirtschaft effektive Nachfrage für die produzierten Güter. Ergebnis<br />

sind weltweit Überkapazitäten auf Rekordniveau. Der <strong>Kapitalismus</strong> leidet<br />

wieder einmal an seinem überakkumulierten Reichtum.<br />

Es wird, mit anderen Worten, nicht leicht, aus dieser Rezession wieder<br />

herauszukommen, einige strukturelle Änderungen müssen vorgenommen<br />

werden. Deswegen sagt auch Lord Stern, Autor des Berichts für die<br />

britische Regierung zur »Ökonomie des Klimawandels« (2006), der verdeutlichte,<br />

dass Maßnahmen zur Begrenzung des Klimawandels weniger<br />

Kosten produzieren als die Folgen eines ungebremsten Klimawandels,<br />

und darüber hinaus fortgeschritteneren Kapitalfraktionen klarmachte:<br />

»Wir brauchen einen guten Wachstumsmotor, um aus dieser<br />

[Krise] herauszukommen – es geht nicht einfach nur darum, die Nachfrage<br />

anzuheben« (FT 2. 12. 2008). Es stellt sich die Frage: Woher einen<br />

derartigen Wachstumsmotor nehmen, der eine neue Runde kapitalistischer<br />

Akkumulation antreiben könnte?<br />

<br />

Als ob die zunehmende Delegitimierung politischer Herrschaftsstrukturen<br />

und der drohende Kollaps der Weltwirtschaft nicht genug wären,<br />

gesellt sich zu den bisher beschriebenen Krisen noch eine weitere dazu:<br />

eine Energiekrise. Die Vorkommen fossiler Energieträger, auf denen<br />

aktuell das Weltwirtschaftssystem basiert, neigen sich über kurz oder<br />

lang dem Ende zu. Laut BP-Statistik (BP 2008) betrugen die nachgewiesenen<br />

globalen Ölreserven Ende 2007 rund 1238 Milliarden Barrel.<br />

Dies ist nicht das gesamte bekannte Öl im Boden, sondern lediglich die<br />

Mengen, die nach geologischen und ingenieurstechnischen Informationen<br />

aller Wahrscheinlichkeit nach aus den bekannten Vorkommen und<br />

unter den derzeitigen wirtschaftlichen und technischen Bedingungen<br />

künftig gefördert werden können.<br />

Teilt man die nachgewiesenen Reserven durch die Produktionsmenge<br />

eines Jahres, so ergibt sich die statistische Reichweite der Reserven –<br />

wie viele Jahre sie also bei konstant gehaltener Produktion noch reichen<br />

würden. Ende 2007 lag diese Reichweite des Erdöls bei 41,6 Jahren,<br />

beim Gas lag sie bei 60,3 Jahren (BP 2008).<br />

22<br />

ENERGIERESERVEN<br />

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