Grünen Kapitalismus - Rosa-Luxemburg-Stiftung
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— Auch einem noch stärkeren Ausbau der erneuerbaren Energien<br />
steht nicht ihre technische Machbarkeit entgegen, sondern vor allem<br />
eines: die Kosten beziehungsweise die Probleme, mit erneuerbaren<br />
Energien eine Rendite zu erzielen, die den Anforderungen der Investoren<br />
genügt. Um die Schwankungen bei der Einspeisung von Solar-<br />
und Windstrom auszugleichen, sind teure Energiespeicher vonnöten –<br />
die zwar existieren, zum Beispiel Lithium- oder Redox-Flow-Batterien,<br />
Wasserstofftechniken, Pump- oder Druckluftspeicherkraftwerke. Doch<br />
liegen die Kosten derartiger Energiespeicherung bislang noch deutlich<br />
über denen der »natürlichen Energiespeicher« Öl, Gas, Atom oder Kohle.<br />
Die Kosten der Stromspeichertechniken vergrößern »den Abstand<br />
der Erneuerbaren zu den Stromerzeugungskosten in konventionellen<br />
Kraftwerken« (Wirtschaftswoche 44/2008, 144). Und auf diesen Abstand<br />
kommt es an, da Energie kostengünstig vorhanden sein soll. Das<br />
Problem der starken Stromproduktionsschwankungen und der teuren<br />
Speicherung besteht bei Biomasse und Geothermie zwar nicht. Doch<br />
sind sie aus anderen Gründen bislang noch zu kostspielig. Der Preis für<br />
Biomasse hat sich aufgrund der steigenden Nachfrage stark erhöht und<br />
könnte weiter steigen, »bei Biomasseimporten könnten sich Abhängigkeiten<br />
wie bei Ölimporten ergeben (Versorgungssicherheit)« (BDI 2005,<br />
19). Und dem Ausbau der Geothermie »stehen die hohen Investitionskosten<br />
sowie Risiken bei Bohr- und Explorationsarbeiten im Wege« (BDI<br />
2005, 18).<br />
— Zwar mögen Investitionen in erneuerbare Energien oder in die<br />
Inbetriebnahme sauberer Kraftwerke das Klima schonen. Doch sie unterbleiben,<br />
wenn sie sich nicht mehr lohnen. Dies hängt von vielen ökonomischen<br />
Rahmenbedingungen ab, unter anderem vom Kapitalzins.<br />
Im Zuge der Finanzkrise haben sich Anfang 2009 die Fremdkapitalkosten<br />
der großen Versorger um mehr als ein Prozent erhöht (Haslauer/<br />
Hörmann 2009). Dies macht Kraftwerksinvestitionen unattraktiver und<br />
führt zu einem verstärkten Anreiz, alte abgeschriebene Kraftwerke länger<br />
zu betreiben. Es bleiben alte ineffiziente Kraftwerke mit schlechterem<br />
Wirkungsgrad in Betrieb. Auch die Investitionen in den Ausbau der<br />
erneuerbaren Stromerzeugung sind in Ende 2008/Anfang 2009 massiv<br />
eingebrochen. Ursache ist, dass bei den Erneuerbaren die Kapitalkosten<br />
den wesentlichen Kostenblock ausmachen. So betragen sie bei Erdgas-<br />
Kraftwerken 13 % der gesamten Stromerzeugungskosten, bei Steinkohle<br />
21 %, bei Biomasse 41 %, bei Wind (Onshore) 72 % und bei der Photovol-<br />
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SCHMUTZIGE<br />
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