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Grünen Kapitalismus - Rosa-Luxemburg-Stiftung

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enz um die Aneignung fossiler Energieträger« und um »strategische<br />

Zugänge zu Erdöl- und Erdgasvorkommen unvermindert fort« (Tänzler<br />

u. a. 2007, 1). Das stellt insbesondere die Industriestaaten vor Probleme,<br />

die stark von Energieimporten abhängig sind. So entfällt ein Viertel aller<br />

Weltöleinfuhren auf die USA, ein weiteres Viertel auf Europa, Japan<br />

kommt auf 9 %. Die Hauptexportländer liegen dagegen vielfach in politisch<br />

instabilen Regionen: Aus dem Nahen Osten kommen 36 % aller<br />

Ölausfuhren, 15 % kommen aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion<br />

und 15 % aus Afrika.<br />

24<br />

Größte Ölimporteure<br />

Öleinfuhren 2007 in Mio. Tonnen<br />

Europa 542,2<br />

USA 501,6<br />

Japan 205,1<br />

China 163,2<br />

Quelle: BP 2008<br />

Singapur 51,2<br />

Kanada 48,8<br />

Lateinamerika 42,2<br />

Afrika 37,9<br />

Die intensivierte Konkurrenz um die verbliebenen nachgewiesenen Vorkommen<br />

schlägt sich auf den Energiepreis nieder. Dies war bereits 2008<br />

zu spüren, als die Preise für Erdöl massiv stiegen. Kostete – in nominalen<br />

Dollar – das Barrel Nordseeöl Marke Brent 1999 noch 17,97 Dollar,<br />

so lag es im Jahresdurchschnitt 2007 bei 72,39 Dollar und 2008 bei 98<br />

Dollar. Damit war ein historisches Hoch erreicht. 13 Der Preis für Erdgas<br />

(EU cif) stieg zwischen 1999 und 2007 von 1,80 Dollar auf fast 9 Dollar<br />

pro Millionen British Thermal Units (BTU). 14 Trotz der im Zuge der<br />

globalen Wirtschaftskrise und des damit sinkenden Verbrauchs mittlerweile<br />

zurückgegangenen Preise dürften fossile Energieträger auf Dauer<br />

teuer bleiben und teurer werden – eine Tendenz, die wir weiter unten<br />

noch ausführlicher diskutieren – und damit die Importrechnungen der<br />

13 Kaufkraftbereinigt – also abzüglich der inflationsbedingten Wertminderung des US-<br />

Dollar – sieht die Situation nicht ganz so dramatisch aus. So lag der Ölpreis in konstanten<br />

Dollar im Zuge des Ölbooms in Pennsylvania in den 1860er Jahren bereits bei<br />

105 Dollar und Ende der 1970er im Zuge der iranischen Revolution bei 92 Dollar je<br />

Barrel.<br />

14 cif: Kosten, Versicherung und Fracht. Den europäischen Energiekonzernen ist dies<br />

zugute gekommen. Seit dem Jahr 2000 bescherten ihnen der wachsende Energieverbrauch<br />

und die steigenden Preise ein Wachstum von jährlich 8 %.

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