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Grünen Kapitalismus - Rosa-Luxemburg-Stiftung

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KLIMAWANDEL<br />

IST TEUER<br />

— Seit der vorindustriellen Zeit (Durchschnitt der Jahre zwischen<br />

1750 und 1850) ist die globale durchschnittliche Oberflächentemperatur<br />

bereits um 0,7° C gestiegen. Bereits die bislang erreichte THG-Konzentration<br />

wird in den nächsten Jahrzehnten zu einer weiteren Erwärmung<br />

von 0,5° C führen. 29 Dies ist auch durch eine drastische Reduktion der<br />

CO2-Emissionen nicht mehr zu ändern.<br />

— Steigt der jährliche Emissionsfluss nicht über die heutige Geschwindigkeit<br />

hinaus an, verdoppelt sich bis zum Jahr 2050 die THG-<br />

Konzentration in der Atmosphäre auf 550 ppm CO2e (CO2-Äquivalent).<br />

Damit würde sich die Temperatur innerhalb der nächsten 50 Jahre um<br />

2° C bis 3° C erhöhen. 30 Dies führt unter anderem zu schmelzenden<br />

Gletschern, Dürren, Orkanen, Bodenerosion, höherem Überflutungsrisiko<br />

und stark abnehmenden Wasservorräten.<br />

— Vor allem wegen des wachsenden Energieverbrauchs wird sich<br />

die THG-Konzentration in der Atmosphäre jedoch schneller erhöhen als<br />

derzeit. Da der Emissionsfluss sich beschleunigt, kann das Niveau von<br />

550 ppm CO2e nicht erst im Jahr 2050, sondern bereits 2035 erreicht<br />

werden. Auf diesem Niveau ist es wahrscheinlich, dass die Temperatur<br />

stärker als 2° C bis 3° C steigt.<br />

— Bis zum Ende des Jahrhunderts ist in diesem Fall mit einer<br />

deutlichen Erwärmung zu rechnen. In einem BAU-Szenario (BAU: business<br />

as usual, also keine Bemühungen um eine THG-Minderung) wird<br />

sich die THG-Konzentration in der Atmosphäre mehr als verdreifachen.<br />

Dies entspricht einem Risiko von 50 Prozent, dass sich die Atmosphäre<br />

in den nächsten Jahrzehnten starker als 5° C erwärmt.<br />

Mit dem Tempo der Erwärmung nehmen laut Stern die volkswirtschaftlichen<br />

Schäden zu: Steigt die globale Durchschnittstemperatur um 2°C<br />

bis 3° C, so könnten die Kosten allein bis zur Mitte des Jahrhunderts<br />

0,5 % bis 1 % des globalen Bruttoinlandsprodukts erreichen (globales<br />

BIP 2008 ca. 55 Billionen Dollar). Vermutlich lägen die Kosten aber höher.<br />

Bis zu 3 % der globalen Produktionsleistung könnten dauerhaft ver-<br />

29 Alle Angaben beziehen sich auf die durchschnittliche globale Oberflächentemperatur<br />

und sind in Bezug auf das vorindustrielle Niveau (1750–1850) ausgedrückt. Damals lag<br />

die CO2-Konzentration bei 278 parts per million (ppm).<br />

30 Neuere Studien erwarten für diesen Fall sogar eine stärkere Erhöhung der Temperatur<br />

(vgl. Barker u. a. 2009).<br />

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