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Grünen Kapitalismus - Rosa-Luxemburg-Stiftung

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stützen vermag. Ein Problem radikaler Forderungen wie der nach einer<br />

Wirtschaft ohne Wachstum ist, dass sie – wenn überhaupt – vielen<br />

Bürgerinnen und Bürgern nicht ohne die Vermittlung durch kleine Reformschritte<br />

realistisch erscheinen. Auch das spricht dafür, an konkrete<br />

Schritte einer alternativen Klimapolitik wie linker Politik überhaupt<br />

das Maß anzulegen, ob sie erlauben, einen transformatorischen Prozess<br />

einzuleiten oder voranzutreiben – durch Konzepte und Aktionen, die<br />

die Dringlichkeit einschneidender Umbrüche signalisieren, ebenso wie<br />

durch kleinere Schritte in diese Richtung. Allerdings – Tadzio Müller<br />

und Stephan Kaufmann machen mit guten Gründen auf die Gefahr aufmerksam,<br />

dass solche Schritte zu klein geraten, wenn sie der untauglichen<br />

gegenwärtigen Klimapolitik unterworfen bleiben. Gut gemeinte,<br />

aber zu kurze Schritte könnten in den Untergang führen.<br />

<br />

für das voraussichtlich verfügbare Zeitfenster von ein bis eineinhalb Dekaden<br />

ein grüner Sozialismus nicht in Sicht ist – sich mitten in der bürgerlichen<br />

Gesellschaft mit einer eigenen antikapitalistischen Orientierung<br />

in die Kämpfe für eine postneoliberale Entwicklung und in die<br />

Auseinandersetzung um einen grünen <strong>Kapitalismus</strong> einzubringen. Für<br />

eine linke Strategie und Politik bedeutet das Unterstützung selbst noch<br />

so kleiner sozialer und ökologischer Fortschritte und zugleich prinzipielle<br />

Kritik systembedingter Grenzen für den sozialökologischen Wandel<br />

unter kapitalistischen Bedingungen. Das erfordert Anstrengungen<br />

ebenso für das gegenwärtig Machbare wie den Kampf für die Öffnung<br />

der bereits möglichen Teilreformen mit einer transformatorischen Perspektive<br />

der Überschreitung des <strong>Kapitalismus</strong>.<br />

Eine solche Strategie setzt auf die Annahme, die Kräfteverhältnisse so<br />

weit verändern zu können, dass die Herrschenden sich bewegen müssen,<br />

dass ihre Macht aber nicht so schnell gebrochen sein wird und daher<br />

Allianzen und Kompromisse mit ihnen in Überlebensfragen der<br />

Menschheit unumgänglich und ein zivilisationsrettender Sieg sein<br />

würden.<br />

Eine solche Strategie setzt die Möglichkeit – nicht die Gewissheit! – voraus,<br />

dass Teile der Machteliten, wenn sie dazu gezwungen werden, weitreichende,<br />

die Umwelt erhaltende Veränderungen mittragen, weil sei<br />

darin eine Art List der Geschichte zu ihren Gunsten sehen, ihre Profi-<br />

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