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Grünen Kapitalismus - Rosa-Luxemburg-Stiftung

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OFFSHORE UND<br />

REPOWERING ALS NEUE<br />

GESCHÄFTSFELDER<br />

der hohen staatlich garantierten EEG-Vergütungen winken den Betreibern<br />

Renditen von 10 % und mehr auf ihr eingesetztes Kapital. 71<br />

Im Ausland sind deutsche Unternehmen bereits aktiv: Eon ist beteiligt<br />

an den britischen Offshore-Projekten Scroby Sands, Solway Firth, Blyth<br />

Offshore oder Scarweather Sands. In drei Jahren wird 20 Kilometer vor<br />

der Küste von Kent und Essex der weltgrößte Windpark London Array<br />

in Betrieb gehen. Bis zu 340 Windturbinen liefern dann eine Leistung<br />

von 1000 Megawatt, so viel wie ein modernes Kernkraftwerk. Die Investitionskosten<br />

liegen bei 2,2 Milliarden Euro, ein Drittel davon trägt Eon.<br />

RWE ist beteiligt an den Windparks Greater Gabbart und Rhyl vor Wales<br />

und plant die Riesenanlage Gwynt y Mor mit 750 Megawatt Leistung,<br />

ausreichend für eine halbe Million Haushalte. Die Errichtung von Offshore-Anlagen<br />

lohnt sich insbesondere für deutsche Komponentenhersteller:<br />

Damit sich der Aufwand für die Offshore-Nutzung rechnet, werden<br />

Turbinen der Multimegawattklasse gebraucht. Und die kommen vor<br />

allem aus Deutschland. Bereits vier deutsche Hersteller bieten inzwischen<br />

5-MW-Modelle an und sind im internationalen Wettbewerb damit<br />

weit voraus.<br />

Repowering ist der Ersatz alter Windenergieanlagen durch neue, leistungsfähigere.<br />

Durch modernere und effizientere Turbinen soll sich die<br />

Anzahl der Anlagen halbieren, die Leistung eines Windparks aber verdoppeln<br />

und der Energiebeitrag verdreifachen. Das bislang schleppende<br />

Geschäft in Deutschland soll durch eine verstärkte staatliche Förderung<br />

nun angekurbelt werden. Diese Reformen »sichern den Technologievorsprung<br />

am Produktionsstandort Deutschland und ermöglichen es heimischen<br />

Unternehmen, auf dem globalen Wachstumsmarkt die Windrichtung<br />

zu bestimmen« (Auer 2007b, 7). Das Potenzial ist immens.<br />

Für das laufende Jahr erwartet die deutsche Windkraftindustrie trotz der<br />

sich ausweitenden Krise ein Umsatzplus von bis zu 20 %. Aufgrund der<br />

»Marktreife« der Windkraft, also ihrer Rentabilität, haben sich viele große<br />

Stromkonzerne in diesem Bereich engagiert, so zum Beispiel Eon,<br />

RWE, die spanische Iberdrola, BP oder Royal Dutch Shell. Siemens hat<br />

sechs Windparks in Dänemark, Schweden und Großbritannien gebaut,<br />

71 Kein Wunder also, dass auch Finanzinvestoren sich für das Geschäftsfeld interessieren.<br />

Die US-Beteiligungsgesellschaft Blackstone und die Berliner Windland GmbH wollen<br />

bis 2012 einen Windpark vor der Küste von Helgoland errichten. Die BMW-Großaktionärin<br />

Susanne Klatten erwarb 2008 für 300 Millionen Euro 20 % am Windkraftanlagenbauer<br />

Nordex. Auch die anderen Nordex-Aktionäre kommen aus dem Finanzsektor:<br />

HSH Nordbank, Hypovereinsbank, Nordvest, Black Rock.<br />

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