Grünen Kapitalismus - Rosa-Luxemburg-Stiftung
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auf der real gleichen Teilhabe aller an der Gesamtheit von Menschenrechten<br />
fußen. Die Soziallogik wird die Dominanz der Profitlogik überwinden,<br />
unternehmerische Innovationskraft jedoch in sich aufheben.<br />
<br />
gegebenen Bedingungen extrem ungleicher Verteilung der Machtressourcen<br />
beginnen. Das Institut für Politikanalyse der <strong>Rosa</strong> <strong>Luxemburg</strong><br />
<strong>Stiftung</strong>, Jörg Huffschmid und viele andere linke Krisen-Analysten konstatieren,<br />
dass bei aller Destabilisierung und Delegitimierung neoliberaler<br />
Politik die Macht der herrschenden Eliten in der gegenwärtigen<br />
Krise nicht ernsthaft erschüttert wurde. Nach übereinstimmender Auffassung<br />
führender Klimaexperten bleibt für einen nachhaltigen Einstieg<br />
in eine andere, rettende Klimapolitik nur noch ein Zeitfenster von ein<br />
bis eineinhalb Dekaden. Aber in diesem Zeitraum werden die Machteliten<br />
von heute, deren Herrschaft in die globale Krise hineingeführt<br />
hat, weiter die Führung innehaben – auch wenn sie im Sinne Gramscis<br />
die Hegemonie als Fähigkeit zur Machtausübung unter Berücksichtigung<br />
der Interessen großer Teile der Bevölkerung verlieren mögen. Damit<br />
entsteht ein Widerspruch, mit dem die Linke umgehen muss: Gegen<br />
die Politik der Herrschenden müssen mit ihren längerfristig denkenden<br />
und flexiblen Kreisen Allianzen zur Abwendung einer Klimakatastrophe<br />
und anderer Umweltdesaster gesucht werden. Dafür ist der<br />
von Stephan Kaufmann und Tadzio Müller vertretene antagonistische<br />
Bruch mit der per Saldo untauglichen bisherigen Klimapolitik erforderlich.<br />
Aber ist nicht zugleich ein Spagat in linker Politik unumgänglich,<br />
der an den umwelttauglichen Teilschritten der herrschenden Politik anknüpft,<br />
um sie in einen Einstieg in einen weiterreichenden Prozess zu<br />
verwandeln? Ein Spagat, der allerdings in kürzester Zeit zu verhindern<br />
trachtet, dass Weichen durch das gegenwärtige Handeln für einen nur<br />
scheinbar grünen, tatsächlich aber nicht nachhaltigen Weg in die Zukunft<br />
gestellt werden.<br />
Anzuknüpfen ist beispielsweise an der Zuwendung Präsident Obamas<br />
zu einer neuen Energiepolitik. In »The President´s American Recovery and<br />
Reinvestment Plan« werden als Ziele genannt: Reduzierung der Treibhausgasemissionen<br />
in den USA um 80 Prozent bis 2050, Erhöhung des<br />
Anteils erneuerbarer Ressourcen an der Stromerzeugung auf 25 Prozent<br />
bis 2025, Einsatz von 150 Milliarden Dollar in den nächsten 10 Jahren<br />
für saubere Energien und Verdopplung der Produktion alternativer<br />
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