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Grünen Kapitalismus - Rosa-Luxemburg-Stiftung

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Einführung von CCS in der Stromerzeugung«. Das gilt sowohl hinsichtlich<br />

der Energie-Versorgungssicherheit in Deutschland als auch im Hinblick<br />

auf die Kosten für importierte Brennstoffe. Je nachdem, ob man<br />

von einem konstanten oder rückläufigen Strombedarf ausgeht, könnte<br />

der Großhandelspreis für Strom durch den Einsatz von CCS im Jahr<br />

2030 um 17 % bzw. 22 % niedriger liegen als ohne CCS. Ursache dafür<br />

sind hauptsächlich die niedrigeren CO2-Preise, die sich durch den Einsatz<br />

von CCS ergeben. Die Ersparnisse bis zum Jahr 2030 betragen nach<br />

Prognos-Berechnungen ca. 52 bzw. 66 Milliarden Euro. Durch Mehrinvestitionen<br />

für die Einführung von CCS sowie verringerte Brennstoffimporte<br />

durch den verstärkten Einsatz von CCS-Kohlekraftwerken könnte<br />

das BIP im Zeitraum 2016 bis 2030 zwischen 100 Milliarden bis 145<br />

Milliarden Euro höher ausfallen.<br />

Die EU-Autoabgasnorm<br />

Wie der Widerspruch von Ökonomie und Ökologie – also zwischen kapitalistischer<br />

Rentabilität und CO2-Reduktion – politisch bearbeitet wird,<br />

zeigt auch die Auseinandersetzung um eine Senkung der Pkw-Emissionen<br />

in der EU im Jahr 2008. Der Verkehrssektor ist zwar nicht der<br />

größte Kohlendioxid-Emittent, doch ist sein Anteil beträchtlich. 2004<br />

lag sein Ausstoß in der EU27 bei etwa 1,3 Milliarden Tonnen CO2, das<br />

war weniger als der Energiesektor (1,45 Milliarden Tonnen), aber mehr<br />

als die Sektoren Industrie (1 Milliarde Tonnen) und Haushalte (0,8 Milliarden<br />

Tonnen). Allein der Pkw-Verkehr macht etwa 12 % der gesamten<br />

CO2-Emissionen der EU aus. Dazu kommt: Der Verkehrssektor ist der<br />

einzige Bereich, dessen CO2-Emissionen seit 1990 gestiegen sind, und<br />

zwar um rund ein Drittel (Heymann 2009). In den kommenden 20 Jahren<br />

wird sich der Personenverkehr in Europa um ein Drittel steigern,<br />

das Güterverkehrsaufkommen dürfte um 40 % steigen (BMU 2009).<br />

Bedeutsam ist nicht nur das ökologische Gewicht des Pkw-Sektors, sondern<br />

auch sein ökonomisches. Autohersteller aus Frankreich, Italien<br />

und Deutschland gehören neben denen Japans zu den weltweit führenden<br />

Anbietern. Jedes Jahr baut die europäische Branche 20 Millionen<br />

Autos, der Jahresumsatz beträgt etwa 500 Milliarden Euro. Insbesondere<br />

für Deutschland ist die Automobilindustrie wichtig. Auf deutsche<br />

Hersteller und Zulieferer entfällt ein Umsatz von etwa 290 Milliarden<br />

Euro und fast 6 % der gesamten deutschen Bruttowertschöpfung. Deutsche<br />

Hersteller dominieren in der Mittel- und Oberklasse. Das heißt,<br />

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