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Grünen Kapitalismus - Rosa-Luxemburg-Stiftung

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te wie für Gaskraftwerke. Damit wird der Strukturwandel hin zu emissionsärmeren<br />

Strukturen eher gehemmt als befördert und der Bau neuer<br />

Kohlekraftwerke in Deutschland lukrativ.<br />

Wie in der ersten Handelsperiode können fehlende CO2-Emissionsberechtigungen<br />

auch durch Emissionsreduzierungen in Drittländern,<br />

aus CDM- oder Joint-Implementation-Projekten, ausgeglichen werden.<br />

Diese Anrechnungsmöglichkeit, die jeder Staat eigenständig festlegen<br />

kann, wurde in Phase II ausgeweitet. Nach ursprünglichen Planungen<br />

der Bundesregierung konnten Anlagebetreiber maximal 12% ihrer Zuteilungsmenge<br />

in Form von CDM oder JI-Gutschriften abrechnen. Später<br />

wurde diese Grenze auf 22 % erhöht. Dieser Wert bezieht sich jedoch<br />

nur auf die kostenlos zugeteilten Emissionsberechtigungen. Bezogen<br />

auf alle ausgegebenen Emissionsberechtigungen ergibt dies eine<br />

Quote von 20,1 % (Brouns/Witt 2008, 74). Den Unternehmen werden<br />

also große Freiheiten eingeräumt, ihre eigenen Emissionsreduktionsbemühungen<br />

zu vermindern und ins Ausland zu verlagern – trotz aller<br />

Kritik an CDM (s. o.).<br />

Die EU-Klimagipfel 2007 und 2008: Die Ziele bis 2020<br />

Auf ihrem Klimagipfel 2007 beschloss die EU das sogenannte 20-20-<br />

20-Ziel (vgl. EU-Kommission 2008a): Bis zum Jahr 2020 will die EU<br />

den Anteil erneuerbarer Energien am Energiemix auf 20 % erhöhen, der<br />

Anteil von ökologisch bedenklichen Biokraftstoffen soll auf 10 % steigen.<br />

116 Bis 2020 sollen die Europäer um 20 % weniger Energie verbrauchen,<br />

als dies ohne Klimapaket der Fall wäre. Und die THG-Emissionen<br />

sollen um 20 % unter das Niveau von 1990 sinken. Die EU zeigte<br />

sich auch zu einer Reduktion um 30 % bereit – aber nur, wenn auf der<br />

COP15-Konferenz im Dezember 2009 in Kopenhagen ein neues Weltklimaabkommen<br />

vereinbart werden sollte. Deutschland erklärte sich sogar<br />

bereit, seine Emissionen um 40 % zu senken – allerdings waren zu<br />

diesem Zeitpunkt bereits 18 % Minderung erreicht, vor allem durch den<br />

Abbau der Industrie in Ostdeutschland und auch durch die vermehrte<br />

Nutzung von Gas- statt Kohlekraftwerken. Das Reduktionsziel von 40 %<br />

hat die Bundesregierung davon abhängig gemacht, dass andere Staaten<br />

ihre CO2-Einsparungen verstärken. Damit folgte sie der Forderung des<br />

116 Die Förderung des Treibstoffs aus Pflanzen zeigt, wieweit die staatliche »Umweltpolitik<br />

im Bereich des Klimawandels davon entfernt ist, ein irgendwie weniger destruktives<br />

oder neuartiges Naturverhältnis voranzubringen« (Hansen 2008, 10).<br />

124<br />

DIE EU UND IHRE<br />

BEDINGTEN VERSPRECHEN

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