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Grünen Kapitalismus - Rosa-Luxemburg-Stiftung

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Diese Vorteile kommen auch den Herstellern elektronischer Geräte zugute.<br />

Maschinen wie Kühlschränke, Spül- oder Waschmaschinen fressen<br />

55 % des Haushaltsstroms. Wer hier sparsame Geräte anbietet, dem winken<br />

hohe Umsätze. Die Bundesregierung will sich zur Förderung effizienterer<br />

Geräte auf EU-Ebene für ein Top-Runner-Programm einsetzen,<br />

wie es Japan bereits eingeführt hat. Der Verbrauch des effizientesten Gerätes<br />

wird zum Standard erhoben und muss von allen Herstellern erreicht<br />

werden. Vom Bedarf an effizienter Heiz- und Klimatechnik dürfte<br />

Siemens profitieren, der Konzern ist in diesem Bereich Weltmarktführer<br />

mit einem Anteil von 33 %. Insgesamt hat der Weltmarkt für Wärmedämmung,<br />

Mess-, Steuer- und Regeltechnik, effiziente Elektromotoren<br />

und Haushaltsgeräte ein Volumen von 450 Milliarden Euro und könnte<br />

sich bis 2020 verdoppeln. Deutschland kommt hier auf einen Marktanteil<br />

von rund 10 %. Bei Wärmedämmung und Elektrogeräten sind es<br />

10 %, bei Mess-, Steuer- und Regelungstechnik 11 % und bei den Haushaltsgeräten<br />

15 %. Deutlich wird die gute Position deutscher Hersteller<br />

auch an dem hohen Anteil an Patenten. Deutschland hält hier 20 % aller<br />

Patente und liegt damit hinter den USA (24 %), aber vor Japan (17 %)<br />

oder Frankreich (5 %) (Walz u. a. 2008).<br />

Bauwirtschaft<br />

In Deutschland entfallen rund 40 % des Endenergiebedarfs auf Raumheizungswärme<br />

und Warmwasseraufbereitung. In diesem Bereich können<br />

CO2-Emissionen am kostengünstigsten eingespart werden. Laut<br />

Weltklimarat IPCC lassen sich allein bei Gebäuden 29 % der CO2-Emissionen<br />

reduzieren, ohne dass überhaupt höhere Kosten entstehen. Hier<br />

liegt das Geschäftsfeld von Unternehmen, die Wärmeisolation, Lüftungs-<br />

und Klimasysteme, Gebäudeautomation oder Heizsysteme und Wärmepumpen<br />

herstellen. Zudem müssen Energienetze ausgebaut, Autobahnen<br />

und Gebäude an mögliche klimatische Folgen der globalen Erwärmung<br />

angepasst werden. Aber auch von der Modernisierung von Kraftwerken<br />

dürfte die Bauwirtschaft profitieren, da hier etwa 30 % bis 40 %<br />

der Investitionskosten auf Bauleistungen entfallen (Auer u. a. 2008).<br />

Bis zum Jahr 2030 beläuft sich das Baupotenzial allein in Deutschland<br />

auf bis zu 340 Milliarden Euro. Doch da der Klimawandel ein globales<br />

Phänomen ist, kann auch hier der Export von Bauleistungen, Dämmstoffen<br />

oder modernen Heizungs- und Klimaanlagen zum lukrativen<br />

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