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Grünen Kapitalismus - Rosa-Luxemburg-Stiftung

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winnen«, so Carsten Körnig vom Bundesverband Solarwirtschaft (Tagesspiegel<br />

27. 4. 2008). Als wichtigster Zukunftsmarkt gelten neben China<br />

die USA. Der neue US-Präsident Barack Obama hat angekündigt, in den<br />

kommenden zehn Jahren 150 Milliarden Dollar in erneuerbare Energien<br />

zu investieren. Deutsche Solarunternehmen haben daher Werke in den<br />

USA errichtet. Solarworld ist nach der Übernahme der Solaraktivitäten<br />

von Shell der größte Solartechnikproduzent in den USA.<br />

Auch auf dem noch jungen Gebiet der Solarwärme (Solarthermie/Concentrated<br />

Solar Power CSP) ist Deutschland in einer führenden Position:<br />

30 % der globalen Produktion und 50 % der Installation entfallen auf<br />

deutsche Unternehmen. Hier rechnet man sich große Chancen auf den<br />

Export aus, insbesondere in sonnenreichere Länder. In Europa befanden<br />

sich Mitte 2009 bis auf die Forschungsanlage in Jülich (Deutschland)<br />

alle solarthermischen Kraftwerke in Spanien. Dort ist unter anderem<br />

das solarthermische Kraftwerk Andasol I ans Netz gegangen. Es hat<br />

einen Wärmespeicher, so dass die Stromproduktion nicht endet, wenn<br />

die Sonne hinter den Wolken verschwindet. Andasol I kommt wesentlich<br />

aus Deutschland: Konzipiert wurde es von der Erlanger Solar Millennium,<br />

die Parabolrinnenspiegel kommen von der Nürnberger Flabeg,<br />

die Absorberrohre von Schott Solar und die konventionelle Kraftwerkstechnik<br />

von Siemens. Das Wuppertal-Institut sieht für deutsche Unternehmen<br />

eine Wertschöpfung von bis zu 2 Billionen Euro zwischen 2010<br />

und 2050 durch den weltweiten Bau solarthermischer Kraftwerke. »Firmen<br />

wie MAN Ferrostaal und Solar Millennium sind international gut<br />

positionierte Generalunternehmer, die die Planung, den Bau und den<br />

Betrieb von CSP-Kraftwerken koordinieren. Komponentenzulieferer wie<br />

Schott Solar (Receiver), Flabeg (Spiegel) oder Siemens (Turbinen) gehören<br />

zu den weltweit führenden Technologieanbietern« (Viebahn u. a.<br />

2009b).<br />

Ein großes Geschäft dürfte der Solarboom auch für die deutsche Maschinenbauer<br />

werden – eine Branche, in der Deutschland weltweit führend<br />

ist. Unternehmen aus dem Bereich Maschinen- und Anlagenbau errichten<br />

moderne Fabriken für die Massenproduktion von Solarzellen. Sie<br />

sind damit in der Lage, die Kosten der Produktion deutlich zu senken.<br />

Die Ausrüstung von Fabriken und der Bau der Fertigungstechnik für die<br />

Solartechnik-Hersteller ist bereits ein lukratives Geschäftsfeld für deutsche<br />

Unternehmen der Branche. »Der Maschinenbau ist der Wegbereiter<br />

in die solare Zukunft« (vgl. Auer 2008c, 1). Auch hier liegt der Fo-<br />

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