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Grünen Kapitalismus - Rosa-Luxemburg-Stiftung

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treffenden Ländern sichern 62 – weswegen diese bereits vor einem »Solar-Kolonialismus«<br />

warnen. Auch ein Energieregime, das auf erneuerbaren<br />

Energien beruht, trägt also die Gefahr zwischenstaatlicher Konflikte<br />

in sich. Diese Gefahr ist nicht auf das »fossile Regime« beschränkt, sondern<br />

ruht in allen Formen zwischenstaatlicher Energieversorgung, unabhängig<br />

vom Energieträger.<br />

Nicht aus technischen oder ökologischen, sondern aus den genannten<br />

politökonomischen Gründen sind »die Realisierungschancen des Desertech-Projektes<br />

... eher gering« (LBB Research Note).<br />

Effizienz<br />

Angesichts der Nachteile aller Energieträger sehen Politiker und Unternehmer<br />

einen wesentlichen Schritt hin zu vermehrter Versorgungssicherheit<br />

des Standortes Deutschland in der Einsparung von Energie.<br />

Da die Minderung des Verbrauchs nicht durch eine Senkung des Wirtschaftswachstums<br />

erreicht werden soll, ist die Erhöhung der Effizienz der einzige<br />

Weg, die Versorgungssicherheit zu erhöhen und gleichzeitig die Kosten von<br />

Rohstoffimporten und Klimawandel zu senken.<br />

Gleichzeitig führen integrierte Umweltschutztechniken auch bei den<br />

Unternehmen zu erheblichen Kosteneinsparungen, die ihre internationale<br />

Wettbewerbsfähigkeit stärken (BMU 2009). 63 »An erster Stelle<br />

muss das Bewusstsein stehen, dass nicht verbrauchte Energie unsere<br />

wichtigste Energiequelle der Zukunft ist«, so Eon-Chef Bernotat. »Die<br />

sauberste, billigste und sicherste Energie ist die, die nicht gebraucht<br />

wird« (zit. nach Handelsblatt 14. 1. 2009).<br />

62 Zum Beispiel über die »Mittelmeerunion« zwischen der EU und Nordafrika, die 2008<br />

gegründet wurde. Der EU wird mittlerweile auch von nicht-linken Wissenschaftlern der<br />

Status einer imperialen Macht zugesprochen, die ihre Peripherie beherrscht – vor allem<br />

über das Druckmittel, Zugang zum europäischen Markt zu gewähren. Zwar sei die EU<br />

noch von US-Sicherheitsgarantien abhängig, die sicherheits- und verteidigungspolitische<br />

Dimension der EU entwickle sich jedoch »dynamisch«, so Wess Mitchell von Center<br />

for European Policy Analysis in Washington. Noch wirkt sich der imperiale Charakter<br />

Europas nicht global aus, sondern vor allem auf die Nachbarregion. Parag Khanna von<br />

der New America Foundation hält eine Ausdehnung der EU auf Nordafrika für möglich<br />

(SWP-Zeitschriftenschau 1/2009: Die EU als imperiale und hegemoniale Macht).<br />

63 Wie stark eine Erhöhung der Effizienz bei der Rohstoffnutzung die Kosten senken<br />

kann, wird an folgenden Zahlen deutlich: Im für den deutschen Export so wichtigen<br />

verarbeitenden Gewerbe liegt der Anteil der Materialkosten am Bruttoproduktionswert<br />

bei 40 %, die Energiekosten machen 32 % aus. Der Anteil der Personalkosten liegt nur<br />

bei einem Viertel (BMU 2009).<br />

66<br />

KÖNIGSWEG: STEIGERUNG<br />

DER EFFIZIENZ

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