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Grünen Kapitalismus - Rosa-Luxemburg-Stiftung

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die Position Deutschlands sogar noch stärker als beim Gesamthandel<br />

mit Industriewaren, wo Deutschland auf einen globalen Anteil von rund<br />

11 % kommt. Doch nicht nur der reine Export zeigt die hervorgehobene<br />

Stellung Deutschlands, sondern auch der Exportüberschuss (Exporte<br />

minus Importe). Bei potenziellen Umweltschutzgütern sind die Ausfuhren<br />

1,8 mal so hoch wie die Einfuhren, bei Industriewaren insgesamt<br />

liegt der Faktor nur bei 1,45. Das bedeutet: Deutschland ist in diesem<br />

Segment überdurchschnittlich erfolgreich in seinem Bemühen, ausländische<br />

Zahlungskraft anzuziehen.<br />

Der Verkauf »grüner Technologie« ist ein Geschäft, das hohe Wachstumsraten<br />

verspricht. Weltweit ist das Welthandelsvolumen mit potenziellen<br />

Umweltschutzgütern seit dem Jahr 1993 jährlich um 9,5 % jedes<br />

Jahr gestiegen. Der Welthandel mit Industriewaren insgesamt legte dagegen<br />

nur um 8,9 % zu. Insbesondere vom US-amerikanischen, aber auch<br />

vom chinesischen Markt werden starke Steigerungen erwartet. Eine<br />

dominante Stellung in dieser Branche verspricht also ein überdurchschnittliches<br />

Wirtschaftswachstum in den kommenden Jahren. Hier haben<br />

deutsche Unternehmen einen klaren Vorsprung: »In praktisch allen<br />

Weltregionen und dort jeweils durchgängig in allen Umweltbereichen<br />

ist die deutsche Umweltwirtschaft überdurchschnittlich wettbewerbsfähig«<br />

(BMU 2009a, 30).<br />

Im Jahr 2020 wird die Umwelttechnologie-Branche in Deutschland<br />

mehr Umsatz erzielen als der Kraftfahrzeug- oder Maschinenbau, verspricht<br />

der Umwelttechnologie-Atlas Deutschland (BMU 2009b). Branchen<br />

wie Energieerzeugung, Energieeffizienz, Rohstoff- und Materialeffizienz,<br />

Kreislaufwirtschaft, nachhaltige Wasserwirtschaft und Mobilität<br />

haben laut Umwelttechnologie-Atlas ein Weltmarktvolumen von etwa<br />

1400 Milliarden Euro.<br />

Bis 2020 werde sich der globale Umsatz der Umweltindustrien<br />

voraussichtlich auf 3100 Milliarden Euro mehr als verdoppeln.<br />

Der Anteil der Umwelttechnologien am deutschen BIP werde von 8 %<br />

(2007) auf 14 % im Jahr 2020 steigen. »Deutschland wird als Marktführer<br />

in vielen Branchen besonders von der ›global green recovery‹ der<br />

Weltwirtschaft profitieren«, teilte die Unternehmensberatung Roland<br />

Berger bei der Vorstellung des Umwelttechnologie-Atlas 2.0 im Mai<br />

2009 mit.<br />

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