13.05.2013 Aufrufe

Grünen Kapitalismus - Rosa-Luxemburg-Stiftung

Grünen Kapitalismus - Rosa-Luxemburg-Stiftung

Grünen Kapitalismus - Rosa-Luxemburg-Stiftung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

GE kommt aber aus Deutschland, und zwar von der Firma Tacke aus<br />

Salzbergen. Für das Jahr 2020 wird deutschen Unternehmen, die regenerative<br />

Energiequellen erschließen, ein Umsatz von bis 30 Milliarden<br />

Euro prognostiziert. Nimmt man an, dass die Windkraft wie geplant<br />

zwei Drittel dieser Energie liefert, ergibt sich ein Umsatz von bis zu 20<br />

Milliarden Euro, mehr doppelt so viel wie 2008.<br />

Ein weiterer Wachstumsmarkt sind Offshore-Anlagen. Auf dem Meer<br />

bläst der Wind stetiger und stärker als an Land. Daher sind die auf dem<br />

Meer vorhandenen Bedingungen für die Stromerzeugung aus Windenergie<br />

besonders vorteilhaft – die Leistungsschwankungen sind nicht<br />

so groß, die Stromausbeute ist rund 50 % größer als an Land. Doch werden<br />

aufgrund der starken Meeres- und Windkräfte wesentlich höhere<br />

Anforderungen an das Material und die Technik gestellt. Der Aufwand<br />

für Reparatur- und Wartungsarbeiten ist erheblich. Die Befestigung und<br />

der Aufbau der Anlagen sowie der Netzanschluss sind auf dem Meer wesentlich<br />

teurer als Onshore. Insgesamt ist damit die Wirtschaftlichkeit<br />

der Offshore-Anlagen infrage gestellt. Zwar waren im Herbst 2009 bereits<br />

40 Offshore-Windanlagen in Planung. In Betrieb jedoch waren lediglich<br />

drei deutsche Anlagen bei Rostock (Nordex), Emden (Enercon)<br />

und Borkum (Alpha Ventus). Dies »bremst das Exportgeschäft mit Offshore-Anlagen«<br />

(Auer 2007b, 6). Um dies zu ändern, unterstützt die<br />

Bundesregierung diesen Sektor massiv: So wurde die Vergütung für Offshore-Strom<br />

2009 deutlich erhöht: von 9,1 auf bis zu 15 Cent je Kilowattstunde<br />

– das Dreifache des Großhandelspreises für Elektrizität. Damit<br />

soll den Betreibern eine hohe Rendite gesichert werden. Zudem werden<br />

die großen deutschen Stromversorger mit dem Infrastrukturplanungsbeschleunigungsgesetz<br />

dazu verpflichtet, die Kosten des Anschlusses<br />

der Offshore-Anlagen an das deutsche Stromnetz zu tragen und vorhandene<br />

Netze zu verstärken. 70 Um den Ausbau voranzutreiben, verabschiedete<br />

im September 2009 das Bundeskabinett außerdem einen Raumordnungsplan,<br />

mit dem Flächen in der Nordsee für den Bau von Windrädern<br />

ausgewiesen werden. Ziel dieser staatlichen Förderung ist »die<br />

Präsentation hocheffizienter Referenzanlagen vor der deutschen Küste«,<br />

dies würde »andere Länder zur Nachahmung motivieren« (Auer 2007b,<br />

6). Ein Offshore-Boom wird ab dem Jahr 2010 erwartet. Repower will ab<br />

2012 ein Drittel seines Geschäfts in diesem Bereich machen. Aufgrund<br />

70 Diese Kosten legen die Stromversorger natürlich auf den Strompreis um, den Netzanschluss<br />

zahlen mithin die Verbraucher.<br />

76<br />

STAAT SICHERT<br />

BETREIBERN<br />

HOHE RENDITE

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!